Gjasula und Hansa können Allzeit-Rekorde knacken

Neun Jahre lang dürfen wir die 3. Liga nun bereits begleiten, gleich zwei Rekorde könnten in der Saison 2016/17 jedoch fallen. Welche dies sind, wollen wir im folgenden Spieltagsrückblick erläutern – in beiden Statistiken wurde am 29. Spieltag wieder einmal fleißig gesammelt. Abseits dessen machten unter anderem die Sportfreunde Lotte, der FSV Zwickau und Jahn Regensburg auf sich aufmerksam.

Gjasula gibt Gas

Wem der Name Ralf Schmidt auf Anhieb nichts sagt, der muss sich dafür nicht schämen. Es handelt sich um einen ehemaligen Drittliga-Profi des FC Carl Zeiss Jena, der gemeinsam mit dem Klub im Jahr 2012 aus der 3. Liga abstieg und kurz darauf sein Karriereende mit nur 26 Jahren bekanntgab – den überraschenden Grund benannte Schmidt mit fehlender Motivation. Warum wir dies alles erzählen? Weil Schmidt seit der Spielzeit 2011/12 den Rekord für die meisten gesammelten Gelben Karten innehält, 16 Mal zückten die Unparteiischen des Landes für seine Vergehen die Verwarnung.

In der aktuellen Spielzeit schickt sich jedoch ein Akteur an, diesen Rekord zu brechen: Klaus Gjasula vom Halleschen FC, der allein durch seinen optischen Auftritt mit Maske bei nicht wenigen Gegenspielern für Angstschweiß sorgen dürfte. Er langte beim trost- wie torlosen 0:0 gegen Fortuna Köln bereits zum 14. Mal gelbwürdig zu und stürmt damit weiter in Richtung des Bestwertes, den er bei genauem Hinsehen bereits egalisiert hat: Schließlich kassierte er im Pflichtspiel gegen Holstein Kiel zusätzlich eine Ampelkarte. Die bereits vierte Sperre der Saison steht Gjasula kurz bevor – da halfen auch die vorsichtig beschwichtigenden Worte von Trainer Rico Schmitt am Anfang der Spielzeit nichts, denn schon nach sechs Spieltagen hatte der 27-Jährige erstmalig gesperrt zusehen müssen.

Rekordverdächtige Rostocker Remis-Könige

Einen Rekord anderer Natur könnte Hansa Rostock knacken, das nach 29 Spieltagen bereits 15 Punkteteilungen auf dem Konto besitzt. Den Bestwert teilen sich in dieser Statistik Wacker Burghausen (2011/12) sowie der SV Wehen Wiesbaden (2012/13) mit je 18 Remis – kein Problem für die Kogge, möchte man nach einem Blick auf die ernüchternden letzten Ergebnisse meinen. Den Fans gehen die ständigen schiedlich-friedlichen Teilungen jedenfalls auf den Strich, sie äußerten ihren Unmut nach dem neuerlichen Unentschieden gegen den heißen Abstiegskandidaten SC Paderborn laut und deutlich. Ungemütliche Zeiten drohen, auch wenn mit neun weiteren Remis immerhin die 45-Punkte-Marke geknackt werden würde. Rostock hat allein durch namhafte Wintertransfers ganz andere Erwartungen geschürt…

Auffallende Aufsteiger

Für bemerkenswerte Randnotizen sorgten derweil die Aufsteiger aus Zwickau, Regensburg und Lotte. Zwickau baute mit einem weiteren Auswärtssieg seine unheimliche Rückrundenbilanz weiterhin aus und kann sich womöglich bald schon ärgern, keine Zweitliga-Lizenz beantragt zu haben. Jahn Regensburg knackte mit über 10.000 Zuschauern im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück seinen Drittliga-Rekord – eine schöne Momentaufnahme, auch wenn die 1:2-Heimpleite für etwas gedämpfte Stimmung sorgte: Der unverhoffte Sprung nach ganz oben wurde verpasst. Die Sportfreunde Lotte sorgten schließlich durch das "Wegbefördern" eines WDR-Reporters für kuriose Schlagzeilen, nachdem dieser durch ein Interview den Wiederanpfiff nach dem Seitenwechsel verzögert hatte. "Eine unsympathische Truppe!“, heißt es nun. Aber seien wir ehrlich. Wer hätte, mit viel Wut nach einem 0:2-Pausenrückstand im Bauch, in diesem Moment anders reagiert?

   

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