Spielmanipulation? DFB ermittelt gegen Ex-RWE-Keeper Koczor

Auch wenn er nicht zum Einsatz gekommen war: Das Auswärtsspiel von Rot-Weiss Essen in Halle am 20. Mai könnte für Keeper Raphael Koczor, der mittlerweile bei Landesligist FC Kray unter Vertrag steht, noch ein Nachspiel haben. Es steht der Verdacht auf Spielmanipulation im Raum.

Verhandlung am Freitag

Wie der DFB am Mittwoch bekanntgab, soll der 34-Jährige im Vorfeld des Spiels bei Marcel Appiah vom damaligen Liga-Konkurrenten VfB Oldenburg angerufen und bei dessen Rückruf unter anderem sinngemäß gefragt haben, ob "Oldenburg sich schon etwas überlegt habe, wenn sich Rot-Weiss Essen in Halle reinhaut und gewinnt". Brisant ist das vor allem deswegen, weil der Hallesche FC und der VfB Oldenburg zu diesem Zeitpunkt beide noch gegen den Abstieg kämpften. Halle gewann die Partie mit 2:0, wodurch der VfB so gut wie abgestiegen war. Koczor, der die Vorwürfe laut dem DFB bestreitet, stand an diesem Tag nicht im Kader und wurde von RWE auch in der gesamten Drittliga-Spielzeit 2022/2023 nicht eingesetzt.

Am Freitag (ab 14 Uhr) wird der DFB die Angelegenheit nun in einer mündlichen Sitzung am DFB-Campus in Frankfurt verhandeln. Sollte sich der Verdacht auf versuchte Spielmanipulation bestätigen, droht Koczor eine Sperre sowie eine Geldstrafe. RWE hat dagegen keine Strafe zu befürchten, zumal Koczor nicht zum Einsatz gekommen war.

Ähnlicher Fall zuletzt 2017

Einen ähnlichen Fall gab es in der 3. Liga zuletzt 2017. Damals hatte der Osnabrücker Tobias Willers vor der Partie gegen den abstiegsbedrohten SC Paderborn am letzten Spieltag anderen VfL-Spielern vorgeschlagen, Kontakt mit Spielern beziehungsweise Verantwortlichen der zweiten Mannschaft von Werder Bremen aufzunehmen, um von diesen Geld, beziehungsweise eine geldwerte Leistung dafür zu erhalten, dass der VfL Osnabrück im Spiel gegen Paderborn an die Leistungsgrenze geht. Der Hintergrund: Bremen befand sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls im Abstiegskampf.

Zur Zahlung von Geld beziehungsweise dem Transfer von geldwerten Leistungen und einer Beeinflussung des Wettbewerbs war es seinerzeit nach DFB-Angaben zwar nicht gekommen, dennoch war Willers vom Sportgericht zunächst mit einer Sperre von vier Monaten und einer Geldstrafe von 4.000 Euro belegt worden. Das Bundesgericht verkürzte die Sperre anschließend auf drei Monate, nachdem Willers in Berufung gegangen war. Marc Heider und Addy Waku Menga, die ebenfalls involviert waren, wurden jeweils für vier Spiele gesperrt.

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