Spiel in 61 Sekunden gedreht: Höhenflug der Viktoria hält an

Aus der Achterbahnfahrt wird ein Höhenflug: Im Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth schien Viktoria Köln lange Zeit alles unter Kontrolle zu haben – doch dann geriet die Janßen-Elf unverhofft in Rückstand. Im zweiten Abschnitt dauerte es dann jedoch nur 61 Sekunden, ehe die Höhenberger die Partie drehten. Auch dank einer roten Karte für die Gäste.

"Bringen die Bälle blind vor das Tor"

Bayreuths Eroll Zejnullahu wurde nicht zum Spieler des Spiels für die Spielvereinigung, doch am Ende des Tages hatte der Offensivspieler wohl eine entscheidende Rolle für den Ausgang der Partie. Zuerst bereitete er den Führungstreffer der Altstädter kurz vor dem Pausenpfiff vor, dann kassierte er kurz nach dem Seitenwechsel den Platzverweis. Selbst Viktoria-Coach Olaf Janßen musste sich nach dem Spielverlauf erst einmal schütteln. "Eigentlich war ich mit der ersten Hälfte zufrieden und habe gedacht, dass wir das Spiel auf unsere Seite ziehen können. Dann kommt dieses Tor nach dem Eckball und es steht 0:1. Da guckst du dich in der Kabine komisch an", fasste der 56-Jährige zunächst zusammen.

Dann folgte die besagte Szene, in der Zejnullahu die zweite gelbe Karte kassierte und somit das Feld verlassen musste. "Das verändert das Spiel. Ich fand es schon sehr gut von uns, wie wir da die Ruhe bewahrt haben", so Janßen. Und dann ging es ganz schnell: Binnen 61 Sekunden sorgten zwei Vorlagen von Simon Handle für zwei Treffer der Kölner, durch die der Viktoria der Sieg auf langer Strecke nicht mehr zu nehmen war. Der Vorbereiter war zufrieden: "Wir bringen die Bälle eigentlich blind vor das Tor, weil wir uns darauf verlassen können, dass der Raum besetzt ist."

Köln bleibt demütig

Danach zogen sich die Kölner zwar nach Janßens Geschmack etwas zu weit zurück, doch der Erfolg blieb bestehen. "Hintenraus war es ein Gegner, der das Spiel trotz Unterzahl drehen wollte. Meine Mannschaft wollte es dann über die Zeit bringen, aber das ist nie ein guter Ratgeber, wenn man zu passiv wird", bewertete Janßen den Spielausgang, der dann auch glücklich zustande kam.

Die jüngste Erfolgsserie im sportlichen Sinne ließ Janßen wiederum strahlen, denn nach zwischenzeitlichen neun Partien ohne Sieg stehen nun vier Erfolge in Serie zu Buche – und die Aufstiegsplätze sind plötzlich näher, als die Abstiegsränge. Vier Punkte trennen Köln vom dritten Rang. "Erstmal sind wir demütig und sehr froh, dass wir jetzt diesen Lauf hatten. Und wir sind auch etwas traurig, dass wir nicht weiterspielen", so Janßen. Zum Träumen sei es jedoch noch zu früh.

   

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