So plant der MSV Duisburg für die 2. Bundesliga

Die Katze ist im Sack, der MSV Duisburg kehrt in die 2. Bundesliga zurück! Nach einer Abstimmung der Fans direkt im Anschluss an den 3:0-Aufstiegssieg in Köln, durften die Kicker der Zebras diesen Erfolg in Mallorca feiern. Am Dienstagnachmittag stand allerdings wieder Training auf dem Terminplan, Coach Ilia Gruev will das letzte Saisonkapitel seriös zu Ende führen. Mit Spannung erwarten die Duisburger, wie es planungstechnisch weitergeht. liga3-online.de gibt einen Ausblick.

Finanzen

Wie schon vor zwei Jahren war es der Rechtsaußen des MSV Duisburgs, der den Aufstieg in die 2. Bundesliga formte. Ganz in den Fußstapfen von Michael Gardawski schoss Andreas Wiegel den erlösenden Treffer für die Zebras, die künftig wieder ihre Schuhe im Unterhaus schnüren dürfen. Der 3:0-Auswärtssieg bei Fortuna Köln ist die Kirsche auf der Sahne, die sich das Team von Trainer Ilia Gruev nach einem langen Weg redlich verdient hat. Zwei freie Tage für einen Urlaub auf Mallorca bekamen die Kicker in Blau-Weiß von ihrem Trainer und auch von Sportdirektor Ivica Grlic geschenkt, der wiederum jetzt alle Hände voll zu tun bekommt. Denn die Fans des Vereins sind schon drei Tage nach dem Aufstieg Feuer und Flamme für die Kaderplanung. Zunächst rücken allerdings die Finanzen wieder einmal in den Vordergrund, das ist in Duisburg nichts Neues. Wie "RevierSport" berichtet, muss der Verein um Präsident Ingo Wald bis zum 31. Mai noch eine finanzielle Lücke schließen – die Rede ist von knapp einer Million Euro. Erst wenn dieses Unterfangen glückt – Geschäftsführer Peter Mohnhaupt gibt sich zuversichtlich – wird die DFL eine Lizenz für die 2. Liga ausstellen. Ein Zittern aufgrund der noch jungen Vergangenheit sei dem Fan gestattet.

Zielsetzung

Gibt die DFL erst einmal grünes Licht, müssen sich die Verantwortlichen des MSV ein sportliches Ziel setzen – alles andere als der Klassenerhalt wäre zum jetzigen Zeitpunkt vermessen. Der langfristige Verbleib im Fußball-Unterhaus ist der einzige Weg, den Verein auf Dauer finanziell zu gesunden und wieder zu höheren Zielen zu führen. Mancher Fan mag von einem Märchen wie in Darmstadt, Regensburg oder auch Würzburg träumen, die allesamt Durchmärsche durch Profi-Ligen gemacht haben, realistisch ist dies allerdings nicht. Zu Planen schon mal gar nicht. Das erste Etappenziel im kommenden Jahr wird demnach ein guter Start in die Saison sein. Unter Gino Lettieri erlitten die Zebras einen katastrophalen Beginn, der ihnen letzten Endes auch das Genick brach. Der heutige Coach Ilia Gruev fuhr in der 2. Liga einen Schnitt von 1,24 Punkten pro Partie seit seiner Amtsübernahme ein – hochgerechnet würde das mit knapp 42 Punkten nach heutigem Stand für einen Klassenerhalt reichen. Die Bilanz in der Dritten Liga ist selbstverständlich besser. Eine weitere Zielsetzung für den MSV Duisburg dürfte es sein, junge und hungrige Leute wie Fabian Schnellhardt oder Dustin Bomheuer an die Wedau zu lotsen. Das ergibt nicht nur sportlich einen Sinn, sondern auch finanziell. Mit der ältesten Mannschaft der Liga wird Sportdirektor Grlic eher selten einen großen Transfererlös erzielen.

Kaderplanung

Das spannendste Themenfeld wird – wie in jeder Sommer- und Winterpause – natürlich die Mannschaft selbst sein. Wer kommt, wer geht, wer bleibt? Nach aktuellem Stand laufen acht Spielerverträge bei den Zebras aus, darunter die von Kingsley Onuegbu, Martin Dausch oder Ahmet Engin. Ilia Gruev und Ivica Grlic werden sich gründlich überlegen müssen, welchen Spieler sie für zweitligatauglich halten und welcher externe Neuzugang den Kader verstärken könnte. Ohne einen überraschenden Geldregen sind die finanziellen Mittel trotz höherer Fernsehgelder und diverser anderer Einnahmen beschränkt. Schon heute ist klar, dass sich in jedem Mannschaftsteil Verstärkung anbietet. Die Verteidigung der Duisburger ist in Köln zum ersten Mal nach elf Partien ohne Gegentor geblieben, Kapitän Branimir Bajic wird zum Leidwesen aller nicht jünger. Im Sturm erzielten Onuegbu, Janjic, Brandstetter und Iljutcenko gemeinsam 28 Tore – so viele erzielten die ersten beiden vor zwei Jahren noch alleine und waren eine Klasse höher trotzdem enttäuschend. Auch ein erfahrener Ersatzmann für Mark Flekken, sollte dieser Mal ausfallen, stünde dem MSV nicht schlecht zu Gesicht. Da die Straßen nach Duisburg allerdings nicht mit Gold gepflastert sind, kann man sich vieles wünschen – am Ende zählt nur der Erfolg. Und darin war die aktuelle Mannschaft auch nicht so schlecht.

   
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