VfB hadert mit Elfmeter: "So ein Ding zu geben, ist unglaublich"

Durch die 2:3-Niederlage in Mannheim hat es der VfB Lübeck nach zuvor sechs Punkten aus vier Spielen verpasst, den Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen weiter zu verkürzen. Entsprechend groß war der Frust, zudem haderten die Norddeutschen mit dem Elfmeter für den Waldhof.

"Ich verschaffe mir keinen Vorteil"

"Wir haben einen Punkt zu wenig bekommen. Es hat leider nicht gereicht. Wir haben noch sechs Endspiele – noch ist nicht verloren", gibt sich Sportdirektor Rocco Leeser in den "Lübecker Nachrichten" trotz der Niederlage kämpferisch. Allerdings hätte der Aufsteiger durch eine Fortsetzung seiner Aufholjagd mit zuvor sechs Punkten aus den vorherigen vier Begegnungen ohne Niederlage seine Ausgangslage im Kampf gegen den Sturz in die Regionalliga auch deutlich verbessern können. Bei vier Zählern Rückstand ist der erste Nicht-Abstiegsplatz für die Hanseaten weiterhin nur in Sichtweite und noch nicht in Schlagdistanz.

Einmütig sah das VfB-Lager in der Entscheidung für einen Handelfmeter kurz vor der Pause zugunsten der Hausherren nach Lübecks früher Führung durch Ersin Zehir (6.) und der Wende bis zur 20. Minute die Hauptursache für den Rückschlag. "So ein Ding zu geben, ist unglaublich", wetterte Rolf Landerl im "MagentaSport"-Interview und nahm den vermeintlichen "Sünder" Mirko Boland in Schutz: "Wie soll er denn da hingehen? Er kann ja keine Kerze springen." Auch Boland selbst hatte keinerlei Verständnis für den Pfiff vor Mannheims entscheidendem 3:1: "Ich bin 1000-prozentig überzeugt, dass man den nicht geben muss, und es ist mir scheißegal, wie die Regelauslegung ist. Ich verschaffe mir keinen Vorteil", schimpfte der Routinier.

Nach Ansicht von liga3-online.de-Experte Babak Rafati hat Schiedsrichter Eric Müller aber zurecht auf Elfmeter entschieden: "Boland nimmt völlig ohne Not den Oberarm aktiv zur Hilfe und spielt das Spielgerät mit dem Arm. Das sieht unspektakulär aus, ist aber ein absichtliches Handspiel, sodass der Schiedsrichter dieses Vergehen sehr gut erkennt und vollkommen berechtigt auf Elfmeter für Mannheim entscheidet."

Landerl übt Kritik an der Mannschaft

Landerl mochte die Verantwortung für die Niederlage, die auch Ryan Malone Anschlusstor (82.) nicht mehr verhinderte, jedoch nicht nur dem Schiedsrichter zuschieben. "Wir haben die Führung zu schnell weggegeben. Wir haben eine halbe Stunde hergeschenkt. Es geht darum, dass du in jeder Phase diesen Abstiegskampf leben willst, nicht nur die ersten 15 Minuten und dann erst wieder in der zweiten Halbzeit. Wir haben keine Zeit, etwas herzuschenken", schrieb der Österreicher seinem Team mahnende Worte ins Stammbuch.

Wiedergutmachung erhoffen sich die Lübecker nicht zuletzt auch aufgrund der "tollen zweiten Halbzeit" (Landerl) schon am Mittwoch gegen Aufstiegsanwärter FC Ingolstadt. "Es sind noch genügend Punkte zu vergeben, und wir haben auch schon gezeigt, dass wir eine Serie starten können", machte Torwart und Ersatzkapitän Lukas Raeder die Entschlossenheit innerhalb des Teams deutlich. Boland schlug in die gleiche Kerbe: "Wir zeigen es immer, dass wir mehr als mithalten können. Uns fehlt sicher vorne der Lucky Punch. Trotzdem sehe ich, dass die Mannschaft will und einen unfassbaren Willen auch hat. Das macht mir Mut."

   
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