Showdown bei 1860: Wird heute die Trainerfrage beantwortet?

16 Tage nach der Entlassung von Michael Köllner kommt es beim TSV 1860 München am heutigen Donnerstagabend zu einer mit Spannung erwarten Sitzung des Aufsichtsrates, auf der die Frage nach dem neuen Mann der Seitenlinie beantwortet werden könnte. Um die Zukunft von Sportchef Günther Gorenzel geht es dagegen wohl nicht.

Viele Namen im Raum

Wer wird neuer Trainer bei 1860 München? Zahlreiche Namen sind mit den Löwen zuletzt in Verbindung gebracht worden, am Dienstag sickerte zudem eine Liste von Gorenzel mit zwölf Namen durch. Auf dieser standen Achim Beierlorzer (zuletzt Co-Trainer RB Leipzig), Jos Luhukay (zuletzt VVV-Venlo), Manuel Baum (zuletzt FC Augsburg und FC Schalke), Marco Antwerpen (zuletzt Eintracht Braunschweig und 1. FC Kaiserslautern), Jens Härtel, der sowohl mit dem 1. FC Magdeburg (2018) als auch mit Hansa Rostock (2021) in die 2. Bundesliga aufstieg, Ex-Spieler (1998-2004) und Ex-Trainer (2007-2009) Marco Kurz, Torsten Fröhling, der bereits von Februar bis Oktober 2015 bei den Löwen auf der Bank saß und den TSV vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga bewahrte, Roberto Pätzold (zuletzt FC Admira Wacker Mödling), Mirko Slomka (zuletzt Hannover 96) sowie Thorsten Fink, Friedhelm Funkel und Uwe Neuhaus, die jedoch bereits abgesagt haben. Auch Torsten Frings (zuletzt Darmstadt und Meppen) sowie Manfred Schmid (zuletzt Austria Wien) sollen ein Thema sein.

Ob aus diesem Kreis der Köllner-Nachfolger gewählt wird, oder ob es doch jemand anderes wird, ist offen. Top-Favoriten sollen laut der "Bild" Achim Beierlorzer und Manuel Baum sein. Klar ist: Um den Köllner-Nachfolger verpflichten zu können, muss das Sportbudget erhöht werden. Dies kann nur der Aufsichtsrat genehmigen, weshalb es am Abend zu der Sitzung kommt. Teilnehmen an der Video-Konferenz werden neben Gorenzel und Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer auch Saki Stimoniaris, Karl-Christian Bay, Yahya Ismaik, Andrew Livingston, Robert Reisinger und Sebastian Seeböck. Spätestens am Montag soll der neue Mann erstmals das Training leiten. Beim Heimspiel gegen den SC Verl am Sonntag wird daher wohl erneut Gorenzel auf der Bank sitzen.

Gorenzel bleibt wohl vorerst

Um die Zukunft des Österreichers selbst wird es am Abend wohl nicht gehen. Nachdem am vergangenen Samstag Gerüchte über eine kurzfristige Absetzung des 51-Jährigen die Runde machten, erklärte Präsident Robert Reisinger zuletzt: "Der Verein wird nicht in hektischen Aktionismus verfallen und überstürzt das Management tauschen. Wir bewerten als Gesellschaftervertreter die Spielzeit in der gebotenen Sachlichkeit und ziehen für die Zukunft Schlüsse daraus." Über das Aus von Gorenzel würde laut der "Bild" auch ohnehin nicht der Aufsichtsrat, sondern der Beirat entscheiden. Auch der "Kicker" schreibt, dass Gorenzel fester im Sattel zu sitzen scheint, "als das unmittelbar nach der Meppen-Pleite noch zu erwarten war".

Der als möglicher Nachfolger ins Spiel gebrachte Benny Lauth sei derweil "maximal als Ergänzung zu Gorenzel ein Thema, nicht aber als dessen Ersatz". Denn "in dieser entscheidenden Phase will der Verein die Zukunftsplanung nicht unbedingt einem Berufsanfänger überlassen", heißt es im Fachmagazin. Wie es allerdings im Sommer mit Gorenzel weitergeht, scheint ungewiss – vor allem für den Fall, dass er anvisierte Aufstieg erneut nicht gelingt. Reisinger hatte die 2. Liga zuletzt sogar bereits – zumindest vorläufig – abgeschrieben, doch angesichts von nur fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz (derzeit Rang 4) sind die Löwen noch nicht komplett raus. Ob der TSV nochmal ein Wörtchen mitreden kann, wird vor allem in den Händen des neuen Trainers liegen.

   

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