Schützenhilfe erfordert: FCM verspielt gute Ausgangsposition

Die Befürchtungen sind eingetroffen: Seit dem 37. Spieltag kann der 1. FC Magdeburg den Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht mehr aus eigener Kraft realisieren. Lange verteidigte der FCM seinen Platz unter den Top 3, ein 2:2-Remis gegen den VfR Aalen war schließlich zu wenig. Auch 2.500 mitgereiste Anhänger mussten folglich mit gemischten Gefühlen die Heimreise antreten.

Guter Start – dann der Fehler…

Die Drucksituation war in Magdeburg vor der Fahrt nach Baden-Württemberg nicht mehr von der Hand zu weisen. Jeder rechnete mit einem Heimerfolg von Jahn Regensburg über dem Chemnitzer FC, folglich musste auch der FCM beim heimstarken VfR Aalen nachziehen – gewiss keine leichte Aufgabe. Doch der Fußballclub erwischte den perfekten Start! Julius Düker setzte Verteidiger Robert Müller unter Druck, der Rückpass auf Daniel Bernhardt geriet zu kurz: Stürmer Christian Beck hatte den Braten gerochen und netzte eiskalt nach nicht einmal zehn Minuten zur Führung für die Elbstädter. Und sie blieben dran, hätten nach einer Ecke durch Schiller erhöhen können (16.). Doch ein unnötiger Ballverlust zerstörte die Führung urplötzlich: Gerrit Wegkamp fand anschließend Matthias Morys, das ging alles zu schnell für Magdeburg – ein perfekt ausgespielter Tempogegenstoß, der zum 1:1-Ausgleich führte (29.).

Razeek trifft mit dem ersten Kontakt

Magdeburg aber machte weiter, zeigte ein überzeugendes Auswärtsspiel und verbuchte etwa durch Niklas Brandt per Distanzschuss eine weitere Gelegenheit, Tore fielen vor dem Seitenwechsel keine mehr. Die zweite Halbzeit begann mit einer Unterbrechung – FCM-Fans hatten das gesamte Stadion eingenebelt, eine weitere saftige Strafe muss erwartet werden. Leichter machten es die Anhänger ihren Spielern nicht, lagen plötzlich Papierrollen im Strafraum des VfR Aalen. Das Tor aber fiel auf der anderen Seite: Zwei FCM-Spieler konnten Steffen Kienle nicht vom Kopfball abhalten, das 2:1 für die Gastgeber (72.) – und das vermeintliche Ende der Magdeburger Aufstiegsträume, zumal Regensburg zwischenzeitlich bereits mit 2:0 in Führung lag. Trainer Jens Härtel musste ins volle Risiko gehen, brachte den wechselwilligen Ahmed Waseem Razeek – und das lohnte sich! Mit dem ersten Ballkontakt stolperte er das Leder zum 2:2 in die Maschen (78.).

Ein Krimi auf zwei Schauplätzen

Es war nun ein Krimi – nicht nur in der Scholz-Arena, sondern auch auf dem Smartphone: Plötzlich stand es in Regensburg nur noch 2:1, eine Aktualisierung später ebenfalls 2:2 – Magdeburg war wieder auf dem Relegationsplatz! Doch noch während die Partie in Aalen lief, sickerte die bittere Pille aus Ostbayern durch den Gästeblock: Der Jahn hatte gegen den CFC tatsächlich noch den 3:2-Siegtreffer erzielt, der Aufsteiger besitzt nun sämtliche Optionen auf den Durchmarsch in seinen Händen. "Wir müssen mit diesem Ergebnis leben, aber das ist ziemlich schwer“, gab Christian Beck gegenüber dem MDR ehrlich zu. Doch wird sich Magdeburg nochmals berappeln können? Es benötigt bei einem Magdeburger Sieg nun zusätzliche Schützenhilfe aus Münster – nur, wenn Jahn Regensburg dort maximal einen Zähler holt, kann die Härtel-Elf nochmals auf den dritten Rang vorpreschen. Mehr als ein "Wir werden bis zum Ende alles probieren“ war nach diesem Ergebnis aber auch dem Cheftrainer nicht mehr zu entlocken: Vieles deutet auf das dritte Magdeburger Jahr in der 3. Liga hin.

 

   

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