"Zeigen, dass wir es können": Schmöller ruft Abstiegskampf aus

Durch die Niederlage in Bielefeld liegt 1860 München nur noch drei Punkte vor der Abstiegszone. Im Vorfeld des Kellerduells bei Waldhof Mannheim (Mittwoch, 19 Uhr) ruft Interimstrainer Frank Schmöller daher den Abstiegskampf aus – und appelliert an seine Mannschaft.
"Endlich wieder ein Tor schießen"
In Bielefeld (0:2) sah 1860 München kein Land. Zumindest in der ersten Hälfte deutete nichts darauf hin, dass sich die Löwen irgendwie aus der Misere ziehen können. Erst nach dem Seitenwechsel wehrte sich die Mannschaft von Frank Schmöller, die nun noch einmal in Mannheim gefordert sein wird. "Wir müssen jetzt schnell wieder die Köpfe nach oben kriegen und in Mannheim die Leistung der zweiten Hälfte des Bielefeld-Spiels zeigen", forderte der Interimstrainer zusammenfassend vor der Partie. Die Spieler seien in der Pflicht: "Ich muss die Mannschaft schon fragen, wieso sie nicht von Anfang an gespielt hat wie in der zweiten Halbzeit."
Durch die neuerliche Niederlage – es war bereits die fünfte in den letzten sechs Liga-Spielen – sind die Münchner Löwen auf Platz 15 abgerutscht. Gerade einmal drei Punkte trennt 1860 vom Abstiegsplatz – und damit vom SV Waldhof Mannheim. "Wir müssen jetzt zeigen, dass wir Abstiegskampf können. Schließlich haben wir uns selbst in die Situation gebracht", erklärte Schmöller einprägsam. "In Mannheim müssen wir gemeinsam rausgehen und, auch wenn es abgedroschen klingt, über den Kampf zum Spiel finden, vorne entschlossener und konsequenter sein und endlich wieder ein Tor schießen."
Drei Fragezeichen im Kader
Seit 278 Minuten warten die Münchner auf einen Treffer. In Abwesenheit von Joel Zwarts, der in Bielefeld zumindest als Zuschauer auf der Tribüne dabei war, kristallisierte sich kein Torjäger auf Giesings Höhen heraus. Schmöller wollte die Schuld nicht an Fynn Lakenmacher festmachen, der als derzeitige Spitze in der Kritik steht. "Fynn macht die Bälle gut fest, aber er bringt sich im letzten Drittel nicht in die Position, wo wir ihn bräuchten. Dann ist es schwierig für ihn, Tore zu schießen", hielt der Interimscoach gleichzeitig fest. "Da musst du als Stürmer bei den Flanken auch in den entscheidenden Räumen sein. Das ist nun mal das A und O."
Ob Lakenmacher der Forderung in Mannheim nachkommen darf, oder ob Schmöller eine Alternative wählt, ist offen. Neben Marco Hiller, der aufgrund von Vaterfreuden weiterhin freigestellt ist, und Zwarts fehlt nur Fabian Greilinger (Erkältung). Fragezeichen standen noch hinter Milos Cocic, Tim Rieder und Leroy Kwadwo. Schmöller appellierte an seine Spieler. "Wir müssen jetzt die Spieler finden, die dazu bereit sind, alles zu geben, für die Aufgabe brennen und die mit dem Druck zurechtkommen", so der 57-Jährige. "Fußball wird zu 80 Prozent im Kopf entschieden. Und da fehlt es momentan bei uns. Als wir mit dem Rücken zur Wand standen, ging es plötzlich. Diese Mentalität müssen wir von Beginn an den Tag legen und weiter Gas geben." Andernfalls droht weiteres Ungemach in der Winterpause.