"Ein Witz": Schiri-Frust bei 1860 – Salger mit Münzen beworfen

Die Siegesserie des TSV 1860 München ist gerissen. Nach zuvor vier Siegen und langsam wieder aufkeimender Aufstiegs-Hoffnung gab es am Samstag eine 0:3-Pleite beim SV Waldhof Mannheim. Für mächtig Ärger sorgten dabei der zweite Elfmeter und aus dem Publikum fliegende Münzen.

Münzwürfe: "Richtig asozial"

Als hätte diese herbe Pleite nicht schon genug genervt, musste sich Stephen Salger auch noch diesen sinnlosen und gefährlichen Mist aus dem Publikum gefallen lassen. "Ich weiß nicht, ob ich mit Geld beschmissen werden muss", fragte der 32-Jährige rhetorisch, während immer wieder Münzen von der Tribüne aus geflogen kamen. Als "richtig asozial" bezeichnete Thomas Wagner, der für "MagentaSport" das Interview durchgeführt hatte, diese Aktion vom Mannheimer Anhang.

"Total nervig", meinte Salger, bezog sich dabei aber auf die zuvor kassierte Niederlage. Man habe sich viel vorgenommen, habe aber in den letzten beiden Tagen "viele Pillen schlucken" müssen, erklärte der Verteidiger. Damit hatte er sich auf die coronabedingten Ausfälle von Dennis Dressel, Quirin Moll und Semi Belkahia bezogen. Auch Niklas Lang fehlte, war laut Aussagen von Trainer Michael Köllner aber "lediglich krank".

Somit kam Leandro Morgalla zu seinem Startelf-Debüt. Und es hätte bitterer nicht starten können. Bereits in der zweiten Minute bekam der 17-jährige Verteidiger den Ball im Strafraum an die Hand. Den Elfmeter von Dominik Martinovic konnte Marco Hiller zunächst halten, beim Nachschuss von Marcel Costly war er jedoch chancenlos. Vor dem Elfmeter habe es laut Köllner jedoch ein Doppelfoul an Richard Neudecker und Philipp Steinhart gegeben, das Schiedsrichter Florian Badstübner nicht geahndet hatte.

"Für mich ist es ein Witz"

Und diese Entscheidung des 31-Jährigen sollte nicht der größte Aufreger aus Sicht der Gäste sein: In Minute 66 bekam Kevin Goden den Ball nach einem Eckstoß an die Hand. Erneut gab es einen Strafstoß – zum Unverständnis der Löwen. "Für mich ist es ein Witz", schimpfte Salger. "Ich weiß nicht, wie die Regel ist. Aber wir diskutieren jedes Wochenende über so eine Entscheidung. Kevin versucht den Arm noch wegzuziehen, obwohl er schon am Körper ist. So kriegst du den nächsten Nackenschlag, der super bitter ist – und absolut zu unrecht."

Auch Köllner, der seinen Ärger bei der Pressekonferenz nicht versteckte, war bedient: "Da muss man den Schiedsrichter fragen, wie er zu der Entscheidung kommt." Das 2:0 durch Joseph Boyamba sei "die Entscheidung" gewesen, meinte der 52-Jährige. "Die Mannschaft hat trotz der Ausfälle alles probiert, aber keinen Anschlusstreffer mehr erzielen können." So hatte das 3:0 von Pascal Sohm in der Nachspielzeit schon gar keine Relevanz mehr.

Aufstiegskampf? "Wir sind nur eine Randnotiz"

Wie geht es für die Sechzger nun weiter? Das Team steht aktuell sechs Punkte hinter dem Relegationsrang. Gewinnt Eintracht Braunschweig die zwei weniger absolvierten Spiele, könnte der Abstand auf acht Punkte anwachsen. "Es gibt ja noch die eine oder andere interessante Konstellation in den kommenden Wochen. Wir bleiben dran, wollen uns nichts vorwerfen lassen, wenn welche vor uns schwächeln", meinte Salger, hielt aber deutlich fest: "Wir sind nur eine Randnotiz." Nach der Länderspielpause und dem Halbfinale im Landespokal gegen Aubstadt (26. März) geht es in zwei Wochen zu Hause gegen den 1. FC Saarbrücken. Mit einem Sieg gegen die Saarländern könnten die Löwen den Rückstand wieder verkürzen.

   

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