Schiele nach Doppel-Rot wütend: "Ein absoluter Witz"
Das Saisonende wird für die Würzburger Kickers zur Achterbahnfahrt, nur eines der letzten fünf Spiele ging an den FWK. In Zwickau wurde das Team von Trainer Michael Schiele außerdem doppelt benachteiligt, indem Schiedsrichter Asmir Osmanagic zwei Akteure des FWK vom Platz stellte. Dennoch konnten die Würzburger den Verlust sportlich kompeniseren – beinahe jedenfalls.
Schiele hofft, dass der Schiedsrichter Recht hatte
"Wir haben das Spiel gemacht gegen die", schimpfte ein fassungloser Michael Schiele nach der Partie seiner Würzburger Kickers gegen den FSV Zwickau am Mikrofon der "Telekom". Zuvor hatte der FWK das Spiel mit zwei Gegentreffern verloren, auch zwei Spieler waren mit Fabio Kaufmann und Patrick Sontheimer vom Platz geflogen. Auf die Frage hin, ob man sich mit diesen Platzverweisen selbst ein Ei zu Ostern ins Nest gelegt habe, antwortete Schiele süffisant: "Ich glaube nicht, dass wir uns die selbst reingelegt haben. Die hat uns jemand anderes reingelegt."
Nach den 90 Minuten sprach der Cheftrainer der Würzburger auf dem Weg in die Kabine noch mit Schiedsrichter Asmir Osmanagic, die roten Karten gegen seine Spieler waren dem 41-Jährigen ein sichtlicher Dorn im Auge. "Er hofft, dass er recht hat", will Schiele von dem Unparteiischen gehört haben, der sich die betroffenen Szene nach Spielende noch einmal selbst anschauen wird. "Da hab ich nur gesagt, das hoffe ich auch für ihn", ergänzte der Würzburger Coach den kleinen Seitenhieb gegen das Schiedsrichtergespann.
"Es war überragend"
Sportlich lieferte der FWK bis dahin – und auch danach – eine ansehnliche Partie. "Wir haben ein super Spiel gemacht mit zwei Mann weniger, gegen nicht nur elf Spieler", war auch Schiele nicht entgangen, dass die spielerischen Mittel der Würzburger deutlich besser zur Entfaltung kamen. Die erste Rote wäre schon der Bruch im Spiel gewesen – eine deutliche Fehlentscheidung in Schieles Augen: "Da war kurz die Schulter an ihm, oder? Wenn das der Linienrichter dann als rote Karte sieht, ist das ein absoluter Witz", sagte er über die Szene, als sich Fabio Kaufmann im Mittelfeld zu einem leichten Rempler gegen Nils Miatke hinreißen ließ.
Unmittelbar nach dem zweiten Platzverweis kassierte Würzburg den ersten Gegentreffer, danach rannte seine Mannschaft in doppelter Unterzahl an. Zwar wollte Schiele die zweite Entscheidung von Osmanagic, der ein Foul von Sontheimer an Schröter als Notbremse auslegte, auch nicht hundertprozentig wahr haben, gab aber zu: "Die kann man geben, auch wenn der Ball schon unerreichbar ist." Obwohl die Kickers somit keine Punkte einfuhren, wird das Team wohl kaum noch Sorgen vor dem Abstieg haben. Dementsprechend konnte sich Schiele wenigstens über die Spielweise freuen: "Es war überragend, es war geil anzuschauen, aber irgendwann gehen einem die Kräfte aus. Es hat trotzdem richtig Spaß gemacht meiner Mannschaft zuzuschauen."