Schernings Lob: "Das hat die Mannschaft klasse gemacht"
Für einen Sieg im Niedersachsen-Duell gegen Eintracht Braunschweig reichte es für den VfL Osnabrück nicht. Dennoch war Trainer Daniel Scherning nach dem 1:1 mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. Zumal sein Team mit einem Spiel weniger nur vier Punkte hinter dem Rivalen liegt, der den dritten Platz innehat. Derweil hat Torschütze Marc Heider eine historische Marke erreicht.
"Dann bin ich der Letzte, der das nicht will"
Einen Schritt zu weit war Marc Heider dann doch. "Endlich hat es geklappt, endlich habe ich den Kleinen überholt", sagte der 35-Jährige freudig und mit einem Augenzwinkern bei "MagentaSport". Mit "dem Kleinen" meinte er den ehemaligen VfL-Angreifer Marcos Alvarez. Doch noch ist es nicht so weit: Nach dem Treffer zum 1:1 gegen Eintracht Braunschweig hat Heider mit 35 Toren genauso so viele Treffer für die Niedersachsen erzielt wie der 30-jährige Deutsch-Spanier. Doch wirklich emotional wurde Heider, dessen Vertrag sich durch das Spiel automatisch verlängert hat, angesichts dieses Treffers nicht. "Die einzige Bedeutung war, den Rückstand zu egalisieren. Andere Gedanken hatte ich nicht."
Denn es war klar, dass die Lila-Weißen dieses Nachholspiel nicht verlieren dürfen, soll der Aufstiegskontrahent und Rivale nicht allzu weit davonziehen. Vier Punkte liegen die Osnabrücker hinter dem BTSV, haben allerdings noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Es sei zwar nicht unbedingt das Ziel, den Aufstieg zu schaffen. "Aber wenn du oben dabei bist und die Fühler ausstrecken kannst, bin ich der Letzte, der das nicht will", fügte der Offensiv-Routinier hinzu. Um weiterhin oben mitspielen zu können, brauche es "diesen unbedingten Willen, die Spiele am Schluss für uns zu entscheiden". Das habe das Team schon in der gesamten Rückrunde gezeigt und erst ein Spiel verloren. "Wir sind auf einem guten Weg."
Lob an die Mannschaft
Dass dies wirklich so ist, wurde auch am Samstag klar. "Wir sind super reingekommen in die Begegnung", lobte Trainer Scherning. Doch ein unaufmerksamer Moment reichte, und die Gäste gingen durch Sebastian Müller (war einst für wenige Monate beim VfL) nach 17 Minuten in Führung. Der Stürmer stand nach einer Hereingaben völlig allein im VfL-Strafraum und nutzte dies zum 1:0 für die Gäste aus. "Dann fängst du dir so einen Nackenschlag und der Gegner nutzt die erste Aktion zum 0:1. Wir haben trotzdem weitergemacht, das wollten wir auch so und in diesen Situationen klar bleiben. Das hat die Mannschaft klasse gemacht", führte Scherning weiter aus.
Als Lohn gab es den Ausgleich durch Heider – "völlig verdient", so der Coach. Aaron Opoku spielte im Strafraum einen Doppelpass mit Ba-Muaka Simakala und ließ den Ball für den anrauschenden Heider liegen, der BTSV-Schlussmann Jasmin Fejzic tunnelte (45.). Der Rest war pure Extase an der Bremer Brücke. "Es hat sich angefühlt, als würde das Stadion explodieren", war der Coach begeistert. "So gehen wir mit einem guten Gefühl in die Halbzeit."
Spieler "enttäuscht"
Nach dem Seitenwechsel blieben die wirklichen Höhepunkte aus. Die Hausherren waren vor den guten Konterspielern der Gäste gewarnt, ließen kaum etwas zu. "Wir waren über 90 Minuten gut, haben gedrückt und versucht, anzurennen. Das ist nicht einfach gegen eine tierstehende Mannschaft." Da trotz des Aufwands kein Sieg heraussprang, seien die Spieler "enttäuscht", meinte Scherning. Doch das Publikum sei "auch ein bisschen stolz auf die Mannschaft". Am kommenden Samstag geht es für das Team zum Halleschen FC, könnte mit einem Sieg weiter Richtung Aufstiegsplätze rutschen.