SC Verl: Kniat beklagt fehlende Lobby bei den Schiedsrichtern

Nach der Pleite gegen 1860 München haderte Verls Trainer Michél Kniat nicht nur mit dem Last-Minute-Gegentor, sondern auch mit einem verwehrten Elfmeter in der Nachspielzeit – und beklagte bei dieser Gelegenheit die aus seiner Sicht fehlende Lobby bei den Schiedsrichtern.

"Den Elfmeter muss man geben"

Es lief die erste Minute der Nachspielzeit, als Verls Joel Grodowski in den Strafraum eindrang und sich einen Zweikampf mit Ex-Teamkollege Christopher Lannert lieferte. Beide behakten sich und gingen zu Fall, Grodowski forderte einen Elfmeter. Schiedsrichter Felix Bickel ließ jedoch weiterspielen. Aus Sicht von Michél Kniat eine Fehlentscheidung: "Er hält ihn am Arm fest. Daher muss man den Elfmeter auf jeden Fall geben."

Dass Bickel nicht pfiff, machte der 36-Jährige auch an der aus seiner Sicht fehlende Lobby bei den Schiedsrichtern fest: "Wir haben dieses Jahr noch keine 50:50-Entscheidung für uns bekommen. Aber das ist ja klar, wenn man die Mannschaft ist, die ein bisschen weniger Standing hat, dass sich die Schiedsrichter davon beeinflussen lassen." Schon sein Vorgänger Guerino Capretti hatte sich im August des vergangenen Jahres ähnlich geäußert.

Ein Blick auf die von liga3-online.de-Experte Babak Rafati ausgewerteten Schiedsrichter-Entscheidungen der vergangenen Saison stützt Kniats These, wonach der SC Verl überdurchschnittlich oft benachteiligt wird, allerdings nicht. Rafati zufolge lagen die Unparteiischen "nur" achtmal falsch, was im Liga-Vergleich lediglich Rang 14 bedeutete. Im Gegenzug profitierten die Ostwestfalen zudem zehnmal von Fehlentscheidungen gegen den Gegner und belegten damit den 9. Platz. Nur bei drei Teams war die Differenz zwischen benachteiligt und profitiert noch größer. In der bisherigen Saison wurden die Verler bis vor dem Spieltag noch gar nicht benachteiligt.

"Weinen hilft nichts"

Allein am Schiedsrichter festmachen wollte Kniat die Niederlage gegen 1860 aber nicht: "In den letzten zehn Minuten war die Kette zu tief, da haben wir zu viel zugelassen. Dann macht man es dem Gegner mit so einer Klasse relativ einfach." Entsprechend "bitter und enttäuschend" sei der Last-Minute-Gegentreffer gewesen.

Dieser sorgt dafür, dass die Ostwestfalen mit nur einem Zähler aus vier Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen. "Das ist zu wenig und nicht unser Anspruch", schimpfte Kniat und wollte es auch nicht gelten lassen, dass Verl mit Saarbrücken, Mannheim, Dresden und 1860 gegen vier vermeintliche Spitzenteams ranmusste. "Weinen hilft nichts, wir müssen langsam anfangen zu punkten", forderte er. Die nächste Gelegenheit dazu bietet das Auswärtsspiel beim ebenfalls noch sieglosen VfB Oldenburg am kommenden Sonntag. Vielleicht wird gegen den Aufsteiger eine 50:50-Entscheidung dann zugunsten der Verler ausgelegt.

   

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