Fehlentscheidungen: Wer am häufigsten benachteiligt wurde

Nach jedem Spieltag analysiert Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati exklusiv für liga3-online.de die strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Doch wer wurde in der abgelaufenen Spielzeit am häufigsten benachteiligt und wer profitierte am meisten? liga3-online.de klärt auf.

1860 am häufigsten benachteiligt

203 Mal lagen die Schiedsrichter in dieser Saison in den von Rafati analysierten Szenen daneben. Die meisten Fehlentscheidungen musste demnach der TSV 1860 München hinnehmen: 16 Mal sind die Löwen benachteiligt worden, darunter bei gleich zwölf Elfmeter-Entscheidungen. Auf Rang zwei folgt der 1. FC Kaiserslautern mit 14 falschen Pfiffen – die Hälfte bei Platzverweisen. 13 Mal benachteiligt wurden unter anderem die beide Aufsteiger 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig.

Die wenigsten Fehlentscheidungen hinnehmen musste die U23 von Borussia Dortmund (nur fünf). Größter Streitpunkt sind die Strafstöße: Hier entschieden die Unparteiischen Rafati zufolge 116 Mal falsch, was einen Anteil von 57 Prozent aller Fehlentscheidungen ausmacht.

Erläuterungen:

  • Tor: Eigenes Tor wird aberkannt oder Gegentor durch Fehlentscheidung (Abseits, Foulspiel vorangegangen etc.)
  • Elfmeter: Elfmeter wird nicht gegeben oder unberechtigter Elfmeter gegen sich
  • Platzverweis: Unberechtigter Platzverweis gegen sich oder Gegner erhält unberechtigterweise keinen Platzverweis

 

Waldhof profierte am häufigsten

Am häufigsten von Fehlentscheidungen profitiert hat der SV Waldhof Mannheim: 16 Entscheidungen, darunter neun Elfmeter-Szenen, wurden fälschlicherweise zugunsten der Kurpfälzer ausgelegt. Dahinter folgen der Hallesche FC (15), Viktoria Köln (14) sowie der 1. FC Kaiserslautern (13).

Der TSV 1860, der am häufigsten benachteiligt wurde, bekam immerhin zwölf Entscheidungen zu Unrecht zu seinen Gunsten ausgelegt. Dortmund II, das am wenigsten benachteiligt wurde, profitierte zehnmal. Kaum profitiert hat der TSV Havelse (nur viermal).

Erläuterungen:

  • Tor: Gegnerischer Treffer wird aberkannt oder eigener Treffer gegeben trotz Fehlentscheidung
  • Elfmeter: Gegner erhält berechtigten Elfmeter nicht oder unberechtigter Elfmeter erhalten
  • Platzverweis: Unberechtigter Platzverweis gegen den Gegner oder eigenes Team erhält unberechtigterweise keinen Platzverweis

 

Große Differenzen beim BTSV und BVB

Gleichen sich die Entscheidungen im Laufe der Saison aus? Beim VfL Osnabrück (10x benachteiligt, 10x profitiert) und bei Viktoria Berlin (8/8) kam das exakt hin. Bei vielen Klubs aber nicht. So wurden Eintracht Braunschweig (13/6), die Würzburger Kickers (13/9) und 1860 München (16/12) deutlich häufiger benachteiligt als bevorteilt.

Genau anders herum verhält es sich bei Borussia Dortmund II, das zehnmal profitierte, aber nur fünf benachteiligt wurde. Auch Viktoria Köln (9x benachteiligt, 14x profitiert) und Waldhof Mannheim (12/16) wurden häufiger bevorteilt als benachteiligt.

Pech vs. Glück

Stand: 31. Mai
BenachteiligtProfitiertDifferenz
203-17
138-5
1510-5
1410-4
97-2
97-2
1211-1
1110-1
13130
990
990
910+1
57+2
1315+2
912+3
1114+3
611+5
511+6
814+6
312+9

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Auswirkungen auf die Tabelle?

Ob es einen Zusammenhang zwischen falschen Entscheidungen und der Tabellenplatzierung einer Mannschaft gibt, lässt sich nicht eindeutig klären. Während Magdeburg und Braunschweig trotz jeweils 13 falscher Pfiffe aufgestiegen sind, ist Würzburg mit derselben Anzahl von Fehlentscheidungen abgestiegen. Dass Mannheim am häufigsten profitierte, führt in der Tabelle "nur" zu Platz fünf, während Braunschweig, das nur fünfmal profitierte, den Sprung in die 2. Liga geschafft hat.

Allerdings spielt auch natürlich immer eine Rolle, welche Entscheidungen falsch waren und welchen Einfluss sie auf den weiteren Spielverlauf nahmen. Zudem gibt es keine Garantie dafür, dass nicht gegebene Elfmeter tatsächlich verwandelt worden wären. Aus diesen Gründen lässt sich auch keine "Wahre Tabelle" erstellen.

   
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