Saisonstart stellt 1860-Präsident zufrieden: "Wir sind im Soll"
Viele Beobachter schätzten den TSV 1860 München in diesem Jahr als Aufstiegsfavoriten ein, die Löwen legten daraufhin einen durchwachsenen Start hin. Für Präsident Robert Reisinger ist die Mannschaft jedoch im Soll – und auf einem aufsteigenden Ast. Denn die Reaktion auf Rückschläge zeige wieder einmal den Teamgeist auf Giesings Höhen.
"Das war ein Weckruf"
"Besser zu sein als letzte Saison, heißt Platz drei und somit mindestens die Relegation", hatte 1860-Präsident Robert Reisinger im Sommer als Ziel für diese Saison ausgegeben. Das hielten viele nicht für unmöglich, sodass den Löwen mittlerweile oftmals die Favoritenrolle zugeschrieben wird. Neun Punkte aus sechs Spielen sind vor diesem Hintergrund keine überragende Ausbeute, aber für den Präsidenten in einem guten Rahmen. "Wir sind im Soll", sagt Reisinger jetzt gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Sechs Punkte aus den nächsten beiden Spielen, und wir sind im Über-Soll."
Zuhause trifft 1860 zunächst auf Meppen (Samstag, 4. September), dann in Halle auf die Saalestädter (Sonntag, 12. September). Cheftrainer Michael Köllner und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel sprechen nicht öffentlich über den Aufstieg als Zielsetzung. Intern haben sie aus Reisingers Sicht nach der 0:3-Pleite am Betzenberg aber richtig reagiert. "Ich bin sehr zufrieden", so der 1860-Präsident. "Das war ein Weckruf, und der kam zur richtigen Zeit. Es gefällt mir sehr, wie mit Rückschlägen umgegangen wird." Der der Teamgeist sei einmal mehr "unser großes Pfund", wie Reisinger betonte. Trotz des mäßigen Starts bleibt der Präsident entsprechend zuversichtlich: "Die Liga ist unheimlich ausgeglichen, da wird niemand durchmarschieren. Das bleibt spannend bis zum Schluss."
Löwen jedes Jahr besser
Von 2004 bis 2017 spielten die Münchener Löwen durchgängig in der 2. Bundesliga. In einem dramatischen Finale in den Relegationsspielen mit Regensburg (0:2, 1:1) folgte der Abstieg unter Vítor Pereira, der aufgrund der finanziellen Lage direkt in die Regionalliga Bayern führte. Ein Jahr darauf war 1860 zurück im Profifußball und steigerte sich seitdem in drei Drittliga-Spielzeiten mit einem jeweils verbesserten Tabellenabschluss. Die DFB-Pokalteilnahme verpassten die Löwen nur einmal – und in diesem Jahr überstanden sie sogar das Erstrundenmatch gegen Darmstadt. Mitte Oktober geht es jetzt gegen den FC Schalke 04. Möglicherweise wird 1860 für das Duell in das Olympiastadion umziehen: "Wir prüfen alle Möglichkeiten."