Saison 2021/22: Waldhof Mannheim macht erneut hohen Verlust

Sportlich war die Saison 2021/22 für den SV Waldhof Mannheim die erfolgreichste seit dem Aufstieg 2019, finanziell endete die Spielzeit dagegen erneut in einem dicken Minus. Für Bauchschmerzen sorgt zudem die Jugendarbeit.

Mehr Geld ins Team investiert

Rund 811.000 Euro! Auf diese Summe beläuft sich der finanzielle Verlust in der Saison 2021/22, wie Geschäftsführer Markus Kompp gegenüber der "Rhein-Neckar-Zeitung" erklärt. Auf der Mitgliederversammlung am Montagabend hatte Präsident Bernhard Beetz zunächst 2,5 Millionen Euro genannt, meinte damit laut Kompp aber nicht das Minus der vergangenen Spielzeit, sondern die Nachwirkungen aus dem Corona-Jahr und dem abgebrochenen Relegationsspiel gegen den KFC Uerdingen 2018. Beides habe demnach mit rund 2,5 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Diese Summe war es auch in etwa, die der Waldhof als Jahresendergebnis der Saison 2020/21 vermeldet hatte.

Damals hatte Beetz die tieftoten Zahlen auf die Geisterspiele während der Corona-Pandemie zurückgeführt und betont, dass eine "deutliche Besserung" eintreten werden, sobald die Fans wieder zahlreich in die Stadien strömen dürfen. Das war in der vergangenen Saison – mit Ausnahme der Wintermonate – fast durchgehend möglich. Dass dennoch ein Minus eingefahren wurde, erklärt Kompp damit, "dass wir mehr Geld ins Team investiert haben". Mit der sportlichen Entwicklung zeigte sich Beetz am Montagabend derweil zufrieden: "Wir haben uns in der 3. Liga etabliert".

Sorgen bei der Jugendarbeit

Für Bauchschmerzen sorgt dagegen das Thema Jugendarbeit, wird im kommenden Sommer doch eine Finanzlücke von 350.000 Euro auf dem Papier stehen. Der Grund: Der Waldhof steigt aus dem "Anpfiff ins Leben e.V.“ aus, der mit Mitteln der Dietmar-Hopp-Stiftung bislang zum großen Teil zur Finanzierung des SVW-Jugendzentrums beigetragen hat. Der Ausstieg erfolgt auf Druck des DFB, der das geplante Nachwuchsleistungszentrum beim Waldhof nicht als solches anerkennt, solange indirekt Verbindungen zu Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp bestehen.

Wie es nun weitergeht, ist offen. "Wir reden im Moment nicht mehr über ein Nachwuchsleistungszentrum, sondern darüber, die Jugend zu retten", wird Vizepräsident Horst Seyfferle im "Mannheimer Morgen" zitiert. Um die Bedeutung der Jugendarbeit für den Waldhof zu unterstreichen, gibt es im Präsidium dafür künftig einen festen Posten. Matthias Findeisen wird diesen übernehmen, er wurde mit großer Mehrheit von den Mitgliedern gewählt (118:14).

Westtribüne umbenannt

Ebenfalls eine deutliche Mehrheit (144:10) erhielt der Antrag, die Westtribüne im Carl-Benz-Stadion in Günter-Sebert-Tribüne umzubenennen. Sebert bestritt von 1966 bis 1987 knapp 600 Spiele für die Mannheimer und war anschließend als Trainer und sportlicher Leiter für die Buwe aktiv. Bereits vor einem halben Jahr war die Südtribüne in Walter-Pradt-Tribüne umbenannt worden worden. Damit tragen nun alle vier Tribünen die Namen ehemaliger Waldhof-Legenden, auch Walter Spagerer und Otto Siffling sind vertreten.

 

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