RWE schließt Jahr 2022 mit Minus von 3,6 Millionen Euro ab

Aus sportlicher Sicht blickt Rot-Weiss Essen angesichts der Rückkehr in den Profifußball nach 14 Jahren auf ein höchst erfolgreiches Jahr 2022 zurück, finanziell hat RWE das Kalenderjahr dagegen mit einem satten Minus beendet.

Personalkosten um 800.000 Euro höher

Wie Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag bekanntgab, stand zum Jahresende ein Verlust von 3,6 Millionen Euro zu Buche. "Das bedeutet, dass wir unsere Planung um satte 3,2 Millionen Euro verfehlt haben", wird Uhlig in der "WAZ" zitiert und sprach demnach von einer "Katastrophe". Gleichzeitig nannte er die Gründe für die tiefroten Zahlen. Zum einen sei ein fest zugesagter Sonderbetrag in Höhe von 700.000 Euro, eine Spende für das Nachwuchsleistungszentrum, nicht gekommen. "Wir sind mit der Person weiter im Austausch. Immerhin ist eine erste Zahlung in Höhe von 100.000 Euro inzwischen gekommen“, so Uhlig.

Zum anderen habe die Insolvenz von Hauptsponsor "Harfid" ein Loch von 500.000 Euro in den Kassen verursacht. Auch bei den Personalkosten hatte sich der Klub deutlich verkalkuliert – und zwar um satte 800.000 Euro. Essens Vorstandsboss nannte der Zeitung zufolge erhöhte Kosten im Kader, Aufstiegs- und Leistungsprämien und Kosten aus dem NLZ als Faktoren. Hinzu kommen Sachkosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Unter anderem war der Umzug der Geschäftsstelle teurer ausgefallen als geplant. "Der Umzug war aber alternativlos, weil wir im Stadion aus allen Nähten geplatzt wären“, so Uhlig. Weitere Punkte: Greenkeeping und Sicherheitskosten seien teurer geworden, zudem musste RWE 65.000 Euro an Strafen an den DFB überweisen und deutlich mehr für Dienstleister (VIP, Catering, ÖPNV) zahlen.

Schwarze Null zum 30. Juni erwartet

Selbstkritisch räumte der RWE-Boss aber auch ein: "Zur Wahrheit gehört, dass wir selbst nicht gut waren und Fehler gemacht haben – einige. Wenn eine Planung so weit am Ziel vorbei geht, haben wir auch Fehler in der Planung der Drittliga-Saison gemacht." Der 52-Jährige übernehme für die finanzielle Entwicklung die vollständige Verantwortung. Das Eigenkapital der Essener liegt nun bei minus 3,1 Millionen Euro, zudem seien die Verbindlichkeiten auf sechs Millionen Euro angestiegen. Immerhin: Es handelt sich dabei um Darlehen, die Uhlig zufolge so gestaltet seien, dass RWE sie nur dann bezahlen müsse, wenn der Verein sich das auch leisten kann. Existenzbedrohend scheint dieser Posten damit nicht zu sein.

Als erste Maßnahmen auf die tiefroten Zahlen und die Baustellen innerhalb des Vereins, die zu spät aufgefallen seien, wurde die Buchhaltung neu aufgestellt (was weitere 300.000 Euro kostete), zudem seien Planungsprozesse optimiert und präzisiert worden. Auch der Vorstand soll erweitert werden, um die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Das Budget für die Profimannschaft in der anstehenden Saison wird derweil weiterhin rund fünf Millionen Euro betragen, ist allerdings mit zwei Einschränkungen verbunden, wie Uhlig erläuterte: "Von diesem gleich hohen Budget müssen wir an die Berufsgenossenschaft etwas mehr bezahlen. Und wir müssen noch die ein oder andere Kaderkorrektur und Maßnahme vornehmen, sodass wir für Abfindungen und Auflösungen etwas mehr einplanen sollten als in der letzten Saison." Die gute Nachricht: Für die Saison 2022/23 erwartet RWE – im Gegensatz zum Kalenderjahr 2022 – eine schwarze Null, wie der "RevierSport" schreibt. So ist es auch für die Spielzeit 2023/24 geplant.

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