Regensburg zittert sich gegen den VfB zum Sieg

Das sind sie wohl, die glücklichen oder auch dreckigen Siege, die man in solch einer Situation braucht. Nach drei Niederlagen in Folge und einem verschenkten Sieg gegen Hansa Rostock gewinnt der Jahn bei der zweiten Mannschaft vom VfB Stuttgart mit 2:1 (0:0). Aias Aosman und Andreas Güntner erzielten die Tore für die Ostbayern, Daniel Vier glich zwischenzeitlich für den kleinen VfB aus. Ein Systemwechsel, erneute Positionswechsel und eine Portion Glück hatte SSV-Coach Alexander Schmidt auf der Fahrt nach Aspach im Gepäck, um im Kellerduell einen Sieg zu landen. Es hat funktioniert – auch wenn in der Schlussphase erneut Zittern angesagt war. Die Jahnelf dürfte nun wieder Selbstvertrauen getankt haben.

Erneute Positionswechsel zahlen sich aus

Mit einem 4-1-4-1 statt des bisher üblichen 4-4-2 wollte Schmidt den Bock in Großsaspach umstoßen, auch überraschte er erneut mit neuen Positionswechseln: Thomas Kurz und Matthias Dürmeyer bildeten das fünfte Innenverteidiger-Duo im sechsten Ligaspiel. Gino Windmüller wurde erstmals unter dem neuen Trainer von der Innenverteidigung ins Sturmzentrum beordert und Andreas Güntner wechselte vom defensiven ins rechte Mittelfeld. Aias Aosman wurde ins linke Mittelfeld zurückgezogen. Insgesamt waren das Wechsel, die sich auszahlten. Dürmeyer, der gegen Rostock als Linksverteidiger sein Startelfdebüt gab, machte in Aspach beim VfB Stuttgart II auf seiner eigentlichen Position ein starkes Spiel. Zwar wurde er aus der U23 für die linke Seite hochgezogen, war dort aber hauptsächlich Innenverteidiger. Der 24-jährige spielte so, wie man es eigentlich erwartet: Ruhig und zweikampfstark. Auch Andreas Güntner zeigte seine beste Saisonleistung. Letzte Saison noch zum unumstrittenen Stammspieler auf der Sechs avanciert war er heuer bisher nur Ersatz. Sein erster Startelfeinsatz in Dortmund war nach 26 Minuten beim Stande von 0:3 schnell wieder beendet. Nun also schenkte der Trainer ihm erstmals im rechten Mittelfeld das Vertrauen – und wurde belohnt. Güntner trieb den Ball gut nach vorne, war immer anspielbereit und vor allem zweikampfstark. Stand beim 2:1 goldrichtig und drosch den Ball per Direktannahme ins Tor (57.). Lediglich Windmüller stand in der Sturmspitze wie auf verlorenem Posten, war auch an keiner gefährlichen Offensivaktion beteiligt.

Jahn-Offensive bleibt verlässlich

Im Gesamten aber war die Offensive des SSV auch in Aspach verlässlich. Zwar neutralisierten sich beide Teams im ersten Durchgang weitestgehend, sodass es keine größeren Torchancen gab, in Halbzeit zwei aber zeigte vor allem die Jahnelf, dass sie immer für Gefahr sorgen kann. Vor allem über rechts mit Fabian Trettenbach und Daniel Steininger wurde der Jahn gefährlich, so wie auch bei den beiden Treffern: Zunächst marschierte Steininger auf der rechten Seite und passte den Ball in den Strafraum, wo Aias Aosman am langen Pfosten nur noch einschieben musste (49.), dann flankte Trettenbach vom rechten Strafraumeck in den Fünfmeterraum, wo Güntner volley abzog (57.). Aosman war ein ständiger Unruheherd, hätte mit etwas mehr Übersicht auch noch den einen oder anderen Konter besser ausspielen können. Auch der eingewechselte Dressler brachte den VfB-Keeper mehrfach ins Schwitzen: Verschätze er sich nach Trettenbach-Pass zunächst noch etwas (78.), so musste sich Vlachodimos zwei Minuten später schon kräftig strecken, um den Ball abzuwehren (80.). Kurz darauf erzielte er von Aosman geschickt das 3:1, stand aber im Abseits (83.).

Aluminium und Loboué retten Sieg über die Zeit

In den Schlussminuten war dann wie schon am Samstag gegen Rostock großes Zittern angesagt, Regensburg ließ sich zunehmend in den eigenen 16er zurückdrängen, Stuttgart drückte. Jahns Torhüter Stephan Loboué, dem in den vergangenen Partien mangelnde Strafraumbeherrschung und Unsicherheit vorgeworfen werden, sah zwar auch beim Ausgleich durch Vier nicht gut aus (53.), wurde aber von Minute zu Minute sicherer und bewahrte sein Team am Ende vor dem drohenden Ausgleich. Vor allem in der hektischen Schlussphase. Gleich dreimal in Folge wehrte er Schüsse zur Ecke ab (86.), in der Nachspielzeit drosch Wanitzek noch einmal drauf – Loboué parierte glänzend (90. + 1). Und wenn der 33-jährige einmal nicht zur Stelle war/sein konnte, rettete das Aluminum: zwei Mal hämmerte Marco Grüttner den Ball ans Gebälk (67., Latte und 87., Pfosten). Nach Ablauf der Nachspielzeit pflückte er einen Freistoß aus 30 Metern und gleichzeitig die letzte Chance der VfB-U23 vom Himmel und hielt seiner Mannschaft die drei Punkte fest. Natürlich war auch der eine oder andere dankbare Ball dabei, der Regensburger Keeper hat allerdings enormes Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken können. Ein so souveräner Stephan Loboué dürfte die Voraussetzung sein, dass der Jahn auf der Erfolgsspur bleibt.

Foto: Regensburg1889.de

 

   

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