Pyrotechnik und Co: DFB stellt offene Verfahren ein
Aufgrund der aktuellen Situation hat der Kontrollausschuss und das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) alle offenen Verfahrenen gegen die Vereine aus der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga, die bislang noch nicht rechtskräftig abgeschlossen wurden, eingestellt.
DFB will Klubs nicht weiter belasten
Heißt: Strafen für das Abbrennen von Pyrotechnik, Zuschauerausschreitungen oder verbotener Banner, die sonst eigentlich ausgesprochen wären, entfallen nun. "Der DFB will mit dieser Maßnahme einen Teil dazu beitragen, die angespannte finanzielle Lage der Klubs nicht noch weiter zu belasten", erklärt Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts. Auch Dr. Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, betont: "Besondere Situationen rechtfertigen besondere Maßnahmen. Unsere Vereine erleiden als Folge der Corona-Pandemie erhebliche finanzielle Verluste, gerade durch Spiele, die sie derzeit nur unter Ausschluss der Zuschauer austragen können."
Durch die Einstellung der Verfahren entfällt nun beispielsweise eine Geldstrafe für den 1. FC Kaiserslautern und den SV Waldhof Mannheim aufgrund der Vorfälle beim Derby Ende Februar. Fans beider Lager hatte Pyrotechnik gezündet, zudem waren einige FCK-Fans nach Schlusspfiff auf das Spielfeld gelaufen.
Hansa bleibt Spitzenreiter
Auch der F.C. Hansa Rostock profitiert: Für die Pyroshow beim Spiel in Mannheim sollte die Kogge ursprünglich 45.925 Euro zahlen. Die Kogge legte, nachdem das DFB-Sportgericht die Strafe bereits um 11.500 Euro reduziert hatte, erneut Berufung ein, die Verhandlung darüber vor dem Bundesgericht war ursprünglich für den 24. März vorgesehen. Dabei sollte es auch um eine Geldstrafe in Höhe von 7.100 Euro gehen, die für Vorfälle beim Spiel in Jena verhängt wurde. Nachdem die Verhandlung zunächst verschoben wurde, entfällt sie nun ganz, da auch das DFB-Bundesgericht alle offenen Verfahren einstellen wird. Entsprechend muss Hansa die Gesamtsumme von 45.525 Euro nicht zahlen.
Dennoch bleibt die Kogge mit 57.770 Euro in dieser Saison Spitzenreiter der Strafentabelle. Eintracht Braunschweig belegt mit 39.605 Euro den zweiten Platz, dahinter folgen Waldhof Mannheim (36.025 Euro), Carl Zeiss Jena (33.025 Euro) und 1860 München (31.400 Euro). Ohne Strafzahlungen blieben Ingolstadt, Köln und Unterhaching. Insgesamt mussten die Klubs 277.230 Euro zahlen.
Die Strafentabelle:
Platz | Verein | Strafe in Euro | Geahndete Vorfälle | |
---|---|---|---|---|
Gesamt: | 277.230 | 80 | ||
1 | Hansa Rostock | 57.770 | 10 | |
2 | Eintracht Braunschweig | 39.605 | 4 | |
3 | Waldhof Mannheim | 36.025 | 4 | |
4 | Carl Zeiss Jena | 33.025 | 9 | |
5 | 1860 München | 31.400 | 8 | |
6 | 1. FC Magdeburg | 26.800 | 5 | |
7 | Hallescher FC | 23.280 | 7 | |
8 | 1. FC Kaiserslautern | 14.440 | 6 | |
9 | Bayern München II | 12.800 | 7 | |
10 | Chemnitzer FC | 9.765 | 5 | |
11 | MSV Duisburg | 9.400 | 2 | |
12 | FSV Zwickau | 9.250 | 3 | |
13 | Preußen Münster | 4.900 | 4 | |
14 | KFC Uerdingen | 2.100 | 1 | |
SG Sonnenhof Großaspach | 810 | 2 | ||
15 | SV Meppen | 600 | 2 | |
17 | Würzburger Kickers | 300 | 1 | |
18 | FC Ingolstadt | - | - | |
Viktoria Köln | - | - | ||
SpVgg Unterhaching | - | - |