Preußen Münster: Ein Weckruf genau zur richtigen Zeit?

60 Minuten spielte der SC Preußen Münster in der Partie gegen den 1. FC Saarbrücken richtig stark. Von der ersten Sekunde an dominierten die Hausherren das Geschehen, gingen durch Amaury Bischoff verdient in Führung. Als dann auch Mehmet Kara zu Beginn der zweiten Hälfte traf und wenig später sogar noch Matthew Taylor seine Torflaute beendete, schien alles geklärt. Wohl niemand hielt es für möglich, dass dieser Sieg noch einmal ernsthaft in Gefahr geraten sollte. Nur wenige Zeigerumdrehungen später sah aber dann auf einmal alles ganz anders aus. Nach zwei Unachtsamkeiten in der Münsteraner Abwehr stand es nur noch 2:3. In der Nachspielzeit sorgte Manuel Stiefler für den sogar verdienten Ausgleich. 

"Eine gefühlte Niederlage"

Fassungslosigkeit herrschte nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf dem Rasen: „Das ist sehr bitter und eine gefühlte Niederlage. So etwas darf uns natürlich nicht passieren“, so Preußens Coach Pavel Dotchev. Auch die Spieler selbst konnten sich die Ereignisse nicht erklären. Dabei lag es weniger an Saarbrückens zugegebenermaßen tollem Kampfgeist, dass die Partie am Ende 3:3 ausging, sondern vielmehr an der eigenen Leistung in den letzten 30 Minuten. Nach dem 3:0 stellten einige Spieler einfach die Arbeit ein. Die Schuld dabei einzig und allein auf Dominik Schmidt zu schieben, der bei zwei Gegentreffern nicht gut aussah, wäre nicht fair. Der 25-Jährige gab nach monatelanger Verletzungspause sein Startelf-Comeback. Verantwortlich für das Remis sind eher seine Vorderleute: Die Offensivkräfte kümmerten sich nur noch wenig um ihre Defensivaufgaben, das Mittelfeld verlor den Ball unnötig oft aufgrund schlampiger Pässe und auch Schmidts Kollegen in der Abwehr leisteten sich ungewohnt viele Schnitzer.

Chance auf den Aufstieg ist weiterhin da

Für drei Punkte hätte es sogar trotz der schwachen letzten halbe Stunden reichen können. Jedoch vergaben mit Kara, Königs und Bischoff drei Spieler Großchancen, die allesamt eigentlich eine hervorragende Trefferquote vorweisen können. Am Ende kam es dann also doch noch zum bitteren Ende. Vielleicht kommt dieser Weckruf für die Spieler von Preußen Münster aber genau zur richtigen Zeit. Am Samstag wurde – anders als in den Partien zuvor gegen Osnabrück (3:1) und Aachen (4:1) – der leichtfertige Umgang mit einer komfortablen Führung bestraft. Weil allerdings auch die Konkurrenten aus Karlsruhe und Osnabrück strauchelten, dürfen sich die Münsteraner auch weiterhin große Hoffnung auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga machen. Grund genug, von nun an wieder über die vollen 90 Minuten hochkonzentriert zu Werke zu gehen.

FOTO: Flohre Fotografie

 

 

   
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