Preußen: 0:3-Pleite in Halle – Erhofftes Feuer blieb aus

Feuer wollte Preußen-Cheftrainer Ralf Loose von seinen Jungs am 31. Spieltag der 3. Liga sehen. Ansonsten würde es schwierig werden, prognostizierte der 52-Jährige. Und er sollte Recht behalten. Beim Halleschen FC kam der SC Preußen Münster erneut auswärts unter die Räder und verlor die Partie mit 0:3 (0:1). Die Adlerträger, die seit Anfang Dezember in der Ferne nicht mehr gewinnen konnten, belegen mit 51 Punkten weiterhin den 5. Tabellenplatz. Der Abstand zum Relegationsplatz  beträgt nun vier Punkte.

Tolle Unterstützung: rund 900 Preußen-Fans in Halle

Eigentlich waren die Preußen bestens vorbereitet für diese Begegnung im Osten der Republik, wo sie bislang nur einen Sieg (gegen Hansa Rostock) holen konnten. Nach mehr als zehn Jahren ohne eigenen Sonderzug war es mal wieder Zeit, dass die gesamte Fanszene den SCP auswärts begleitet und unterstützt. Und somit rollten am frühen Samstagmorgen elf Waggons mit zwei zusätzlichen Samba-Wagen durch die Republik. Die Stimmung war ausgelassen bis erwartungsvoll. Eine Reaktion auf die vergangenen dürftigen Vorstellungen gegen Mainz und Großaspach wollte man sehen. Das Team von Ralf Loose hatte die spielfreie Zeit genutzt, um „aus dem Loch wieder herauszukommen, welches sich nach Mainz aufgetan hatte.“ Die rund 900 mitgereisten Fans sahen im Erdgas-Sportpark eine auf zwei Positionen veränderte Preußen-Elf. Für Aaron Berzel (Mandelentzündung) und Philipp Hoffmann (zunächst nur Bank) rückten Fabian Hergesell und Benjamin Siegert in die Mannschaft. Marc Heitmeier agierte wieder in der Innenverteidigung, wo er laut Loose „seine besseren Spiele gemacht hatte“. In der Spitze erhielt abermals Rogier Krohne den Vorzug vor Marcel Reichwein.

Halles Effizienz bringt SCP ins Straucheln

Und HFC-Trainer Sven Köhler brachte es nach dem Spiel treffend auf den Punkt: „Unsere hohe Effizienz hat uns heute den verdienten Sieg gebracht.“ Die Gastgeber kamen erstmals in der 27. Minute gefährlich vor das Tor von Max Schulze-Niehues und nutzten die fehlende Abstimmung in der Preußen-Abwehr eiskalt aus. 1:0 durch Furuholm. Fünf Minuten nach der Pause dasselbe Bild: Die Hallenser nutzten ihre erste Chance und erzielten durch Banovic aus kurzer Distanz das 2:0. Die Entscheidung brachten dann die strittige Rote Karte gegen Schlussmann Schulze-Niehues und der anschließende verwandelte Elfmeter zum 3:0-Endstand.

Art und Weise der Niederlage maßlos enttäuschend

Schlichtweg enttäuschend war allerdings die Art und Weise, wie diese Niederlage zustande kam. Von dem erwarteten Feuer war nicht einmal ein Fünkchen auf dem Grün zu spüren. Der unbedingte Wille, das Spiel zu gewinnen bzw. die Partie auch nach dem Rückstand noch drehen zu wollen, fehlte. Die Preußen, die sich vom 16. Spieltag bis zum 25. Spieltag konstant auf einem Aufstiegsrang befanden, zeigen Nerven und lassen Federn. Man möchte meinen, dass je näher das Saisonende rückt und damit auch das Thema Aufstieg, dies einige Akteure zu lähmen scheint. Leistungsträger, die in der Hinrunde immer mal wieder für Glanzpunkte sorgten und Akzente setzten, laufen seit Jahresbeginn ihrer Form hinterher. Das Spiel des SCP wirkt streckenweise lustlos und pomadig. Zudem macht sich der Ausfall des Mittelfeldspezialisten Erik Zenga, der seit dem 23. Spieltag an einem Riss des Syndesmosebandes laboriert, schmerzlich bemerkbar. Hinzu kommen die Ausfälle des Leistungsträgers Kevin Schöneberg und die lange Verletzungszeit von Fabian Hergesell. Die Offensive scheint ebenso in einer Formkrise zu sein. Zwar erzielten Marcel Reichwein und Rogier Krohne zusammen 16 Tore, jedoch treffen sie seit Anfang Februar (zwei Tore gegen Dynamo Dresden) immer seltener. Zuletzt sorgte Krohne gegen Mainz für den glücklichen Ausgleich in der Nachspielzeit. Abdenour Amachaibou läuft schon seit Monaten seiner Form hinterher und der in der Winterpause verpflichtete Isländer Emil Atlason hat den Anschluss an die Mannschaft noch nicht gefunden. Der Wurm ist drin bei den Preußen…

Wiedergutmachung gegen Chemnitz?

Am kommenden Spieltag trifft der SCP zu Hause auf den Tabellenzehnten Chemnitzer FC. Das Hinspiel verloren die Adlerträger mit 0:1. Höchste Zeit um an der Hammer Straße wieder einen Dreier einzufahren. Die Grundtugenden des Fußballs sollten nun im Vordergrund stehen, um sich mit Kampf, Einsatz und Leidenschaft wieder mit den Fans zu versöhnen und das Thema Aufstieg nicht gänzlich zu verspielen.

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