Ostduell zwischen Erfurt und Rostock findet keinen Sieger

Der FC Rot-Weiß Erfurt bleibt auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. Die Mannschaft trennte sich am Samstagnachmittag letzten Endes etwas glücklich mit 1:1 von Hansa Rostock. Bei angenehmem Herbstwetter nahmen die Gastgeber ab der ersten Spielminute das Zepter in die Hand. Doch trotz des größeren Spielanteils wollten keine wirklich gefährlichen Szenen dabei herausspringen. Es dauerte bis zur 15. Minute, ehe, der aufgrund seines Nasenbeinbruchs mit einer Maske spielende, Marco Engelhardt nach einer Ecke erstmals für Gefahr vor dem Rostocker Gehäuse sorgen konnte.

Erfurt mit besserem Beginn

Ansonsten verstanden es die Gäste gut die Rot-Weißen von ihrem Tor fernzuhalten. Nur bei langgeschlagenen Bällen auf Erfurts Nummer 9 Mijo Tunjic, konnten die knapp 9.000 Zuschauer Lücken in der Rostocker Hintermannschaft sehen. In der 25. Minute köpfte Tom Weilandt die „Kogge“ dann in Front. Nach einer kurzen Ecke, welche flach in den 5-Meterraum geschlagen wurde, stand er goldrichtig und konnte Erfurts Schlussmann Sponsel aus kurzer Distanz überwinden. Die Hintermannschaft machte, wie schon so oft in dieser Saison bei Standards, keine gute Figur. Aufgrund der aktiveren und kämpferisch besseren Leistung der Thüringer, war dies durchaus ein schmeichelhaftes Ergebnis aus Sicht des FCH. Doch die Rot-Weißen waren keineswegs geschockt und knüpften nach Anpfiff an die vorherige Leistung an.

 

Später Ausgleichstreffer in Hälfte eins

Nach einer halben Stunde stand Drexler plötzlich alleine vor Müller, konnte den hochgeschlagenen Ball aber nicht unter Kontrolle bringen und verpasste damit eine gute Möglichkeit zum Ausgleich. Praktisch mit dem Pausenpfiff wurde der fleißige Drexler, der einen von Tunjic verlorenen Ball zurückeroberte, von seinem Gegenspieler im Strafraum zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter Robert Hartmann, welcher heute allerdings sehr kleinlich pfiff, zeigte folgerichtig auf den Punkt. Den Elfmeter konnte Rot-Weiß Kapitän Nils Pfingsten-Reddig souverän ins rechte Eck verwandeln. Der Pausenstand ging in Ordnung, Erfurt hatte mehr vom Spiel, die Gäste aber kamen das ein oder andere Mal zu gefährlichen Konteransätzen.

 

Rostock mit guten Chancen

In der Pause musste Alois Schwartz verletzungsbedingt wechseln. Ströhl ging aufgrund eines steifen Nackens raus, für ihn kam Czichos. Nach Wiederanpfiff plätscherte das Spiel vor sich hin, da keine Mannschaft den Gegner zum Führungstreffer einladen wollte. So mussten die Zuschauer, von denen auch knapp 2.500 aus Rostock waren, bis zur 59. Minute warten ehe Morabit von der Strafraumgrenze aus abzog, doch sein Schuss stellte kein Problem für den heute fehlerfreien Müller dar. Nach 70 Spielminuten kippte das Spiel allmählich. Die Erfurter Mannschaft musste dem kämpferischen Einsatz Tribut zollen und lief den Rostockern in manchen Situationen nur noch hinterher. Acht Minuten vor dem Ende kam Haas zum Schuss. Er schlenzte den Ball von halblinker Position am Strafraumeck stehend nur knapp am Tor vorbei – Sponsel wäre machtlos gewesen. Fünf Zeigerumdrehungen später die nächste Chance zum Sieg. Nach einer Hereingabe knallte Plat den Ball freistehend über das Tor. In der letzten Minute mussten die Erfurter Anhänger nochmals den Atem anhalten. Sponsel klärte einen langen Ball vor die Füße von Blum, der zum Erfurter Glück laienhaft am leeren Tor vorbeischoss. Kurz darauf war Schluss und beide Mannschaften trennten sich in einem mittelmäßigen Duell, welches im Stadion erfreulicherweise friedlich ablief, mit 1:1. Erfurt kann sich nicht absetzen und ist mit einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze 16. in der Tabelle. Rostock verliert weiter an Boden und hat als Tabellenachter nun schon sieben Zähler Rückstand auf Platz drei.

 

Stimmen der Trainer:

Marc Fascher (Trainer Hansa Rostock):

„Das Ergebnis zur Halbzeit ging in Ordnung. Nur wie wir das 1:1 vor der Pause bekommen, ist verdammt ärgerlich. Wir waren mit dem 1:0 auf der Siegerstraße und wenn wir dann mit dem Halbzeitpfiff mit einem unnötigen Ballverlust dann noch einen Elfmeter provozieren und dann mit dem 1:1 in die Halbzeit gehen, ist das natürlich für uns ärgerlich. In so einer Situation musst du den Ball einfach wegschlagen. In der zweiten Halbzeit habe ich Erfurt etwas aktiver gesehen. Mitte zweite Halbzeit haben wir es dann besser in den Griff bekommen. Was mich ärgert ist, dass wir am Schluss zwei riesen Chancen haben liegenlassen. Wenn man es so betrachtet, dann haben wir zwei Punkte liegengelassen haben.“

 

Alois Schwartz (Trainer Rot-Weiß Erfurt):

„Die erste Hälfte waren wir etwas präsenter, haben aber wiederum ein dummes Tor durch einen Standard bekommen. Aber die Mannschaft hat sich wieder zurückgefightet, hatte dann auch Möglichkeiten und zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt das 1:1 gemacht. So ab der 65. Minute sind wir dann etwas müde geworden, der Gegner hatte dann ein Bisschen mehr vom Spiel. Wir hatten das Spielfeld relativ groß, dadurch hat der Gegner reinkontern können, das haben wir nicht gut gemacht und hatten auch zwei Mal richtig Glück. Wir haben dem Gegner beide Bälle aufgelegt, fast eingeladen. Ich denke das Ergebnis ist nicht unverdient. Die Mannschaft hat gearbeitet, sie ist unheimlich viel gelaufen, sie hat Präsenz gezeigt und das ist gerade im Kampf um den Klassenerhalt wichtig. Wir haben jetzt vier Spiele in Folge nicht verloren und da wollen wir am Samstag gegen Wehen weitermachen.“

 

Aufstellungen:

FC Rot-Weiß Erfurt: Sponsel – Ofosu-Ayeh, Kopilas, Oumari, Ströhl (46. Czichos) – Möhwald, Pfingsten-Reddig, Engelhardt, Drexler – Morabit – Tunjic (84. Ötztürk)

Hansa Rostock: Müller – Mendy, Holst, Pelzer, Zolinski (74. Humbert), Weilandt, Haas, Berger, Quaschner (58. Plat), Blum, Smetana

FOTO: Cello Klettermaxe / fototifosi.de

   

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