VfL: Der Aufstieg bleibt das Ziel, der Kurs ist ein anderer
Als am vergangenen Samstag der Schlusspfiff aus der Pfeife von Schiedsrichter Tobias Fritsch ertönte, war nicht nur die 1:4-Auswärtsniederlage des VfL Osnabrück in Stein gemeißelt. Die schlechteste VfL-Saison aller Zeiten seit Bestehen der 3. Liga, sie war endgültig besiegelt. Doch in der Spielzeit 2018/19 soll nun wieder alles besser werden – wenn auch nicht zu jedem Preis.
"Werden nur noch Geld ausgeben, dass wir sicher einnehmen"
13 Pflichtspiele in Folge ohne Sieg – diese ernüchternde Statistik und die 1:4-Niederlage des VfL Osnabrück am letzten Spieltag im Sportpark zu Unterhaching entpuppten sich als Sinnbild einer völlig verkorksten Saison 2017/18. Dabei hatte man sich an der Bremer Brücke – wie eigentlich vor jeder neuen Drittliga-Spielzeit – den Aufstieg ins Bundesliga-Unterhaus fest auf die Fahnen geschrieben. Doch auch trotz der desolaten abgelaufenen Saison und der wirtschaftlich angespannten Lage bei den Südniedersachsen soll nach eigener Zielsetzung der Fahrstuhl wieder in Richtung Zweite Liga gehen – zumindest mittelfristig.
Jedoch mit einem grundlegenden Unterschied: Man möchte künftig nicht völlig über den wirtschaftlichen Verhältnissen leben und den Aufstieg mit allen Mitteln erzwingen. "Wir werden nur noch das Geld ausgeben, dass wir auch gesichert einnehmen", gibt Geschäftsführer Jürgen Wehlend auf der vereinseigenen Homepage die Marschroute vor und betont: "Das kann man durchaus als Paradigmenwechsel bezeichnen."
Kosteneinsparungen rund um die Bremer Brücke
Bereits im November 2017 wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung ein Kostensenkungsprogramm entwickelt, an dem der VfL auch in der kommenden Spielzeit festhalten will. "Wir sind lernfähig und orientieren uns nicht mehr am Möglichen, sondern nur noch am Machbaren", schiebt Wehlend jeglichen Träumereien einen Riegel vor.
Heißt im Klartext: Zunächst sollen möglichst viele Spieler aus dem aktuellen Kader für eine weitere Saison bei den Niedersachsen begeistert werden. Solange die nötigen Einnahmen ausbleiben – der VfL muss beispielsweise auf potenzielle Einkünfte aus dem DFB-Pokal verzichten – wird auch kein Geld für neues Spielermaterial in die Hand genommen.
Fast komplette Schließung der Westtribüne
Ferner werden ab der Spielzeit 2018/19 an der Bremer Brücke keine Dauerkarten mehr für die Westtribüne erhältlich sein. Vielmehr wolle man den Bereich "nur noch bei entsprechender Nachfrage" zu Derbys oder Spitzenspielen öffnen, da die Auslastung der Westtribüne mit 20-30 Prozent im Ligaalltag schlichtweg nicht wirtschaftlich genug sei. Besitzern einer solchen Dauerkarte bietet der VfL die Möglichkeit an, die Pflichtspiele künftig dauerhaft vom Affenfelsen oder aus der Ostkurve heraus zu betrachten. Zusätzlich besteht die Option, sich einen Sitzplatz auf der Nord- oder Südtribüne zum Preis einer Stehplatz-Dauerkarte zu sichern.