Osnabrück: Lizenz gesichert – Modell zur Ausgliederung vorgestellt

Am Mittwochabend lauschten rund 200 Fans des VfL Osnabrück in einer Sporthalle in Wallenhorst den Ausführungen von VfL-Präsident Gert Lehker und dem Wirtschaftswissenschaftler Christian Kröger. Dabei führte Kröger einige Gründe für eine mögliche Ausgliederung des Vereins VfL Osnabrück in eine eigene Rechtsform aus, Lehker präsentierte bereits ein erstes mögliches Modell, wie eine solche Ausgliederung aussehen könnte. Vor der Präsentation hatte Gert Lehker bekanntgegeben, dass die Lila-Weißen alle Unterlagen für die Erfüllung der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) gestellten Lizenzierungsbedingungen vollständig beisamen haben und diese bereits am morgigen Donnerstag in Frankfurt einreichen werden.

Erste Etappe erreicht: Lizenz gesichert

Nachdem der Rat der Stadt Osnabrück am vergangenen Dienstag dem ersten Plan eines Zwei-Stufen-Plans zur Sicherung der Finanzkraft des VfL Osnabrück zugestimmt hatte, war bereits ein großer Schritt in Richtung Lizenzerteilung erreicht. Am heutigen Mittwoch konnte VfL-Präsident schließlich mitteilen, dass die Lila-Weißen alle für das Lizenzierungsverfahren benötigten Unterlagen für den DFB beisamen haben und einer Lizenzerteilung für die kommende Drittliga-Spielzeit 2012/2013 dementsprechend nichts mehr im Wege steht. "Die Liquiditätsreserve haben wir beisammen, es ist alles geprüft. Wir haben ein Etappenziel erreicht", erklärte Lehker gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Nun kann sich sich die Vereinsführung des Vereins um die nächsten wichtigen Themen kümmern: Eine mögliche Ausgliederung der Profi-Abteilung des VfL Osnabrück in eine eigene Rechtsform steht zur Debatte.

Osnabrück stellt mögliches Modell vor

Für eine erste Infoveranstaltung über die aktuellen Überlegungen hinsichtlich einer möglichen Ausgliederung lud der VfL alle interessierten VfL-Fans am Mittwochabend in die Wallenhorster Sporthalle ein, nachdem auf der im November 2011 stattgefundenen Mitgliederversammlung beschlossen wurde, dass die Vereinsführung die Mitglieder des Vereins regelmäßig über aktuelle Überlegungen informieren muss. Dazu führte zunächst der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Christian Kröger einige Gründe für eine Ausgliederung der Profi-Abteilung der Lila-Weißen in eine eigene Rechtsform aus. Ein solcher Schritt ermögliche professionelle und unternehmerische Strukturen, sichere die Gemeinnützigkeit, fördere die Steuerung und Kontrolle der Vereinsführung, erleichtere die Kapitalbeschaffung und ermögliche mehr Transparenz. Daraufhin präsentierte Präsident Lehker ein erstes Modell für eine Ausgliederung. In seinem Modell wird der Verein zum Mehrheitsgesellschafter und bildet zusammen mit weiteren vier Gesellschaftern (Finanziers) eine Kapitalgesellschaft (KG) oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Diese dann einheitliche Gesellschaft würde dann von zwei Geschäftsführern geleitet und von einem Aufsichtsrat mit sechs bis acht Mitgliedern kontrolliert. Viele Dinge ließ Lehker aber noch offen, bis zur nächsten Infoveranstaltung im September sollen weitere Modelle ausgearbeitet und verfeinert werden.

Viel Gegenwind

Bei der Infoveranstaltung kamen nach Abschluss der Präsentation auch einige Fans zu Wort. Der Großteil dieser bemängelte die Strukturen und Führung des VfL Osnabrück in allen Bereichen. Eine Ausgliederung wäre keineswegs eine abgeschlossene Professionalisierung, dazu müssten ebenfalls andere Bereiche, wie z.B. Marketing oder Mitgliederwerbung stark verbessert werden. Ein Mitglied der Faninitiative "NfdV" konnte die aufgeführten Argumente für eine Ausgliederung nicht gänzlich nachvollziehen und präsentierte den Vorschlag, dass man ähnliche professionelle Strukturen auch im eingetragenen Verein schaffen könnte (z.B. in Form von Darlehen und ebenfalls einem Aufsichtsrat sowie einem hauptamtlichen Geschäftsführer). Auch der Wirtschaftsratvorsitzende der Lila-Weißen, Hans-Jürgen Fip, trat einige Male auf dem Podium zum Vorschein und bat die Anhänger immer wieder um Vertrauen, da man nur gemeinsam einen neuen Weg einschlagen könne und wirtschaftlich gute Voraussetzungen schaffen könne. Der Vorsitzende des "NfdV" konterte jedoch: "Vertrauen erzeugt man nicht durch reden, sondern das muss gelebt und praktiziert werden." Ob eine Ausgliederung auf der Mitgliederversammlung im Herbst 2012 angenommen wird, darf also bezweifelt werden.

FOTO: Flohre Fotografie

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button