Olli Kahns berühmte "Punkt, Punkt, Punkt" für Hachings Remis
Wenn die SpVgg Unterhaching an den Betzenberg reist, dann waren Tore bislang immer vorprogrammiert: Dieses Mal jedoch konnten sich die Oberbayern geschickt aus der Affäre ziehen und waren ihrem ersten Sieg beim 1. FC Kaiserslautern ganz nah.
"Da könnte ich mir in den Arsch beißen"
Viermal war die SpVgg Unterhaching bisher zu Gast beim 1. FC Kaiserslautern, dreimal gab es nicht weniger als vier Gegentore am Betzenberg für die Oberbayern – einzig 1996 erzielte man ein torloses Remis bei den Roten Teufeln. Zuletzt kassierten die Hachinger am 36. Spieltag der Vorsaison eine 0:4-Klatsche von den Lautrern, als es für die Spielvereinigung noch gegen den Abstieg ging. Nun präsentierten sich die Hachinger mit einem anderen Gesicht: "Wenn man die Spielanlage sieht, die wir auf den Platz gebracht haben am 1. Spieltag in Lautern, da könnte ich mir in den Arsch beißen, weil da war einfach viel mehr drin", ärgerte sich Rechtsverteidiger Markus Schwabl im Dress der Hachinger am Mikrofon von "Magenta Sport".
Die Spielvereinigung versuchte das Spiel schon früh an sich zu reißen, aber auch für Schwabl lag der Fehler klar auf der Hand: "Und dann bekommen wir ein Gegentor, bei dem wir einfach blöd ausschauen." Dennoch zeigte sich der 28-Jährige zufrieden mit dem Auftritt bei den Roten Teufeln, zumal auch der Rechtsverteidiger das letzte Aufeinandertreffen nicht vergessen hatte. "Letztes Mal auf dem Betzenberg hat es lichterloh bei uns gebrannt, das kann man nicht vergleichen", wollte Schwabl im Nachhinein aber auch keine Ähnlichkeiten zu den beiden Spielen aufbauen.
Schromm fand es "okay"
Im Vorteil sah sich Schwabl vor allem wegen einem Faktor, den er auf langer Sicht in der Liga für äußerst entscheidend hielt: "Wir haben einen ganz klaren Plan, wie wir Fußball spielen wollen und ich glaube, den haben nicht allzu viele Mannschaften in der Liga." Damit kämpften sich die Hachinger zurück in die Partie, wenngleich Lucas Hufnagel das Match erst mit Beginn der zweiten Halbzeit wieder ausgleichen konnte. "Es ist ein bisschen schade für beide. Es gab Phasen, wo wir dran waren und die Lautrer am Boden liegen, wir aber nicht zutreten und ihnen aufhelfen", sah auch Trainer Claus Schromm den Gegentreffer nach 20 Minuten als Krux für seine Mannschaft.
Dennoch konnte der 50-Jährige mit dem Ergebnis leben: "War schon ganz okay, wenn man sieht wie wir beginnen am Betze. Vor ein paar Wochen haben wir hier vier Stück eingefangen und jetzt holen wir hier einen Punkt." Und auch den Treffer von Hufnagel konnte Schromm im Nachhinein als klassisches Tor seines Mittelfeldspielers genießen – mit ein bisschen Glück blieb der im Strafraum am Ball, nachdem er bereits geblockt wurde. "Dann fällt er ihm direkt nochmal vor die Schnauze, den macht er dann", freute sich Schromm für seinen Schützling. Und wie erklärte sich der Cheftrainer nun den Sinneswechsel im Kopf, dass seine Mannschaft in Kaiserslautern punkten wollte? "Es war gewiss nicht einfach am 1. Spieltag am Betzenberg mit der Kulisse. Da hilft es, wenn man Olli Kahns berühmten Punkt, Punkt, Punkt dabei hat und das hatten wir", verriet der Unterhachinger sein Erfolgsrezept.