Nilsson erzielt "merkwürdiges Tor" und vermeidet Bekenntnis
Trotz einer Führung reichte es für den SV Wehen Wiesbaden nicht zum Sieg über die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Trainer Markus Kauczinski sah dennoch viele gute Ansätze bei seiner Mannschaft, die ihn hoffnungsvoll in die kommenden Wochen blicken lassen. Stürmer Gustaf Nilsson, der die Führung erzielt hatte, ließ seine Zukunft bei den Hessen derweil offen.
"Ich weiß nicht genau, was passiert ist"
Es brauchte nicht einmal ein Spiel, um den Erfahrungsschatz von Gustaf Nilsson erheblich zu erweitern. Denn das Führungstor der Wiesbadener – erzielt durch den Schweden – war sehr kurios. Dortmunds Schlussmann Luca Unbehaun hatte den Ball sicher, war jedoch der Meinung, Schiedsrichter Mitja Stegemann habe das Spiel unterbrochen. Also warf der 21-Jährige den Ball einige Meter vor sich, um kurz darauf einen Freistoß auszuführen. Kurz war Stille auf dem Rasen, dann reagierte Nilsson, legte sich den Ball zurecht und hämmerte ihn an den Innenpfosten. Von da aus ging das Spielgerät ins Netz – 1:0 für die Hessen (56.).
"Ich weiß nicht genau, was passiert ist", sagte der Angreifer im Anschluss bei "MagentaSport". Er habe beim Schiedsrichter reklamiert, weil er gehalten worden sei. "Dann sagen nur alle, los, los, los", schilderte der zweifache schwedische Nationalspieler. Gesagt, getan. "Es war ein merkwürdiges Tor." Denn auch er habe erst nicht gemerkt, dass die Partie eben nicht unterbrochen war. Dann nutzte er eiskalt aus, dass der BVB-Keeper die Situation komplett falsch verstanden hatte und erzielte ein besonderes Tor.
"Es liegt an meinen Beratern, das zu lösen"
Doch für den Auftaktsieg des SVWW reichte es dennoch nicht. Nach 77 Minuten erzielte Rodney Elongo-Yombo den Ausgleichstreffer für die Gäste, entriss den Hessen so noch zwei Punkte. "Es ist für uns enttäuschend, wir wollten gewinnen. Wir nehmen den Punkt mit, müssen aber weiter arbeiten." Ob er das noch lange für die Wiesbadener tun wird, ist weiterhin offen. Nach wie vor steht ein Abgang des Knipsers im Raum. Nilsson selber hielt sich gewohnt bedeckt: "Es liegt an meinen Beratern, das zu lösen. Ich konzentriere mich auf den Verein." Ein Bekenntnis zum Verein sieht jedoch anders aus.
Auch Trainer Markus Kauczinski wird die Entwicklung im Fall Nilsson und deshalb auch den Spielermarkt beobachten. Denn einen Nachfolger würde der Klub brauchen. Schließlich soll der SVWW auch im Falle eines Abgangs konkurrenzfähig sein. Am Montagabend hatte der 52-Jährige ein "hoch interessantes Spiel" erlebt mit taktisch hohem Niveau. "Wir haben am Ende noch einmal zugelegt. Aber der BVB hat auch stark gespielt", meinte der Coach. "Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden mit zwei starken Mannschaften." Viel Positives habe er gesehen, aber natürlich auch Sachen, an denen noch gearbeitet werden muss. "Wir haben dann eine Phase von zehn Minuten in der ersten Halbzeit und auch nachdem das Tor fällt, in der der Raum zu groß wird." Der BVB habe zu viel Platz gehabt. "Aber das ist normal, das ist ein Prozess." Den auch Nilsson mitgehen soll – um weiterhin Tore zu erzielen. Auch die weniger spektakulären.