"Auffressen lassen": Wiesbaden raus aus dem Aufstiegsrennen
Der SV Wehen Wiesbaden findet einfach nicht mehr zurück in die Erfolgsspur. Am Sonntag unterlagen die Hessen trotz Führung mit 1:2 beim FSV Zwickau und verabschieden sich nach der vierten Pleite in Folge aus dem Aufstiegsrennen. Trainer Rüdiger Rehm fand im Anschluss deutliche Worte.
"Von der ersten Sekunde an nicht drin"
Fluchend lief Rüdiger Rehm nach dem Abpfiff am Spielfeldrand entlang. Der 42-Jährige war nach der 1:2-Niederlage mächtig bedient. "Ergebnis und Leistung sind nicht genug", kritisierte der Trainer die Darbietung seiner Spieler bei "MagentaSport". Dabei waren die Hessen sogar unmittelbar vor der Halbzeitpause durch Benedict Hollerbach in Führung gegangen (45.+2). Doch die Westsachsen drehten die Partie in Person von Marco Schikora (53.) und Morris Schröter (86.) zu ihren Gunsten. "Zwickau hat gut zurückgeschlagen. Das Momentum war nach der Führung auf unserer Seite, das müssen wir nutzen", klagte Rehm.
"Beim Zweikampf war es nicht genug. Da war Zwickau uns überlegen. Das war nicht das erste Mal, das ärgert mich", erklärte Rehm einen der Gründe, weshalb das Team auch in diesem Duell als Verlierer vom Platz ging. Dass die Wiesbadener bereits unter der Woche beim Tabellenführer Dynamo Dresden (0:1) gefordert waren und deshalb ein Kräfteproblem hätte haben können, wollte der Coach nicht als Ausrede durchgehen lassen. "Wir sind topfit, wir können 90 Minuten Gas geben. Wir waren von der ersten Sekunde an nicht immer richtig in den Duellen drin. Da reicht es manchmal nicht."
"Wir müssen jetzt arbeiten"
Rehm will "dem einen oder anderen Spieler den Kopf waschen", wie er ankündigte: "Es kann nicht sein, wie wir uns in den Zweikämpfen auffressen lassen. Wir haben nicht genügend dagegen gehalten. Ich erwarte, dass man sich mehr wehrt." Der einstige Aufstiegskandidat kassierte bei den Schwänen bereits die vierte Pleite in Folge. Bei nun 13 Punkten Rückstand auf den dritten Rang und nur noch neun ausstehenden Spielen hat sich das Thema direkter Wiederaufstieg erledigt. Vor vier Wochen waren es nach dem fünften Sieg in Folge nur vier Zähler gewesen, die zur Teilnahme an der Relegation gefehlt hatten. "Wir sind zutiefst enttäuscht", sagte Rehm.
Aufgrund der Länderspielpause stehen nun zwei spielfreie Wochen an, ehe es mit einer Heimpartie gegen den 1. FC Saarbrücken weitergeht. Die Köpfe seiner Spieler von mentalen Blockaden lösen, müsse er nicht mit speziellen Maßnahmen forcieren, erklärte Rehm. "Wir müssen jetzt arbeiten, so bekommen wir auch die Köpfe wieder frei." Klingt nach ungemütlichen Trainingstagen für die Wiesbadener Profis.