Neue Abläufe für SVW-Auswärtsbilanz: "Gucken unter jeden Stein"

Der Waldhof steht im oberen Tabellendrittel, doch das verdanken die Mannheimer nicht ihrer Auswärtsbilanz. Erst einen Sieg konnte die Elf von Patrick Glöckner in der Ferne erzielen, weswegen die Bilanz nun in Duisburg aufgebessert werden soll. Dazu dreht der Cheftrainer an jeder erdenklichen Stellschraube.

Glöckner setzt neue Reize

"Jeder muss mit dem linken Bein aufstehen, zehn Liegestütze machen und keine Zähne putzen. Das lassen wir weg. Dann gehen wir direkt zum Spiel", scherzte SVW-Cheftrainer Patrick Glöckner über die "neuen" Abläufe bei den Mannheimern vor dem nächsten Auswärtsspiel. Im Carl-Benz-Stadion holten die Buwe bislang zwei Punkte im Schnitt pro Partie, auswärts gerade einmal einen Zähler. Diese Bilanz gilt es aufzubessern – notfalls mit allen Mitteln. Da musste auch Glöckner lachen: "Wir sind drauf und dran, jede Stellschraube zu drehen und unter jeden Stein zu gucken, woran es liegen könnte."

Die Abläufe habe der SVW vor dem nächsten Auswärtsspiel in Duisburg tatsächlich geändert. "Natürlich spinnen wir jetzt nicht herum, dass jeder bis 11 Uhr schlafen darf und am Abend vorher gibt es noch eine Tüte Chips. Das wird es niemals geben", nahm es der Cheftrainer mit gesundem Humor. Eine Stunde bekämen die Spieler trotzdem mehr, dazu wurden Essens- und Aktivierungszeiten verschoben. Auch die Spieler durften sich für die Planung einbringen, denn "am Ende sind sie es, die das Spiel spielen". Zudem soll der Matchplan erst am Mittag, statt wie üblich schon am Vorabend präsentiert werden. Ob die neuen Reize helfen? "Wir hoffen zumindest, dass es in Duisburg zu einer Top-Leistung reichen wird."

Zielstrebigkeit und Kompromisslosigkeit

Denn diese Top-Leistung wird laut Glöckner auch gebraucht. "Duisburg ist eine extrem starke Mannschaft, die komplett zu Unrecht dort unten steht", warnte der 45-Jährige davor, die Zebras zu unterschätzen. "Sie haben hervorragende Drittliga-Spieler, die Mannschaft kann jederzeit in einen Flow kommen. Deswegen müssen wir verdammt aufpassen und unseren Job machen." Von der offensiven Qualität seiner Mannschaft erwarte er daher dieselbe Zielstrebigkeit, wie zuletzt in Osnabrück. Nur in der Abwehrreihe forderte Glöckner mehr Kompromisslosigkeit, um keine Gegentore herzuschenken.

Einen gewissen Druck vor der Auswärtspartie verspürte der Cheftrainer dagegen nicht. "Solange unsere Punktausbeute und die Tabellensituation so ist, dass wir sagen können, wir können damit leben, ist mir eigentlich egal, ob wir die Punkte zuhause oder auswärts holen. Trotzdem wollen wir natürlich nachlegen", versicherte Glöckner, der auch für diese Konstellation eine gesundes Verständnis zeigt. Alexander Rossipal (Beschwerden an der Patellasehne) wird weiterhin ausfallen, dafür kehrt Adrien Lebeau nach auskurierter Muskelverletzung zurück. Aber angesichts der Nachholpartie gegen 1860 München am kommenden Dienstag wird auch niemand geschont. Stattdessen soll es ab Montag eine kleine Aufmerksamkeit für das Team in der Kabine geben, wie Glöckner mit Pressesprecher Yannik Barwig in der Pressekonferenz ausmachte – im vergangenen Jahr gab es vom Coach einen Weihnachtsbaum in der Kabine.

   
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