Nachlizenzierung: RWE muss 1,5 Millionen Euro nachweisen

Zusätzlich zur sportlichen Krise und dem Chaos hinter den Kulissen hat Rot-Weiß Erfurt nun auch noch schlechte Nachrichten vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) erhalten. Wie die "Bild" berichtet, fordert der DFB im Rahmen der Nachlizenzierung einen Nachweis in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Erbringt RWE diesen bis zum 23. Januar 2018 nicht, droht ein Punktabzug.

RWE kann wohl auf Unterstützer setzen

Es sind derzeit keine einfachen Tage für den Traditionsverein aus der Landeshauptstadt Thüringens. Die Vorzeichen, dass RWE die Millionen-Summe nachweisen kann, stehen aber offenbar nicht schlecht. Laut der "Bild" sollen sich bereits mehrere Unterstützer gemeldet haben. Das scheint auch dringend notwendig, ist die Finanzlage des FC Rot-Weiß Erfurt doch "weiterhin dramatisch", wie Präsident Frank Nowag unter der Woche feststellen musste. Der Schuldenberg liegt wohl bei rund 6,8 Millionen Euro, zuletzt wurde zudem bekannt, dass RWE "quasi in allen Bereichen nicht unerhebliche Außenstände" habe – selbst bei der Telekom, Borussia Dortmund und dem Mannschaftsbus-Unternehmen. Zudem kann RWE die Miete für die Geschäftsstelle (4.000 Euro im Monat) nicht mehr zahlen, steht allein beim Stadion-Caterer mit 60.000 Euro im Rückstand und hat auch seitens des Finanzamtes "nicht unerhebliche Forderungen".

Präsidium hat keinen Zugriff auf das Hauptkonto

Und dass die für Freitagabend geplante Mitgliederversammlung abgesagt wurde, hing auch damit zusammen, dass sich RWE entweder das Spiel am Samstag gegen Meppen oder eben die Mitgliederversammlung leisten konnte. Für beides stehen keine ausreichenden liquiden Mittel zur Verfügung, da das aktuelle Präsidium nach wie vor nicht auf das Hauptkonto des Vereins zugreifen kann. Dieses wird in Form eines Treuhandkontos noch von Ex-Präsident Rolf Rombach verwaltet. RWE ist somit darauf angewiesen, dass Rombach Geld überweist. Sportlich und finanziell: Rot-Weiß Erfurt kämpft in diesen Wochen um die Existenz.