Nach Unentschieden: 1860 hadert mit Elfmeter-Entscheidungen

Mit dem 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg bleibt der TSV 1860 München im zwölften Spiel in Folge ungeschlagen, hatte dabei aber Glück, dass Sirlord Conteh für die Gäste zwei gute Möglichkeiten kurz vor Schluss vergibt. Dennoch standen nach Spielende ein gegebener und ein zurückgenommener Elfmeter im Mittelpunkt. 

Zwei streitbare Elfmeterentscheidungen

So ereignisarm die erste Hälfte zwischen dem TSV 1860 München und dem 1. FC Magdeburg mit dem Treffer durch Aaron Berzel (33.) als einzigem Höhepunkt war, desto stürmischer wurde der zweite Durchgang. Und das lag nicht nur am aufkommenden starken Wind, der plötzlich durch Giesings Höhen fegte, sondern insbesondere an zwei Entscheidungen von Schiedsrichter Tobias Fritsch.

Zunächst entschied der Unparteiische aus Mainz nach einem Rempler von Löwen-Torhüter Marco Hiller gegen Sören Bertram auf einen Elfmeter, den Jürgen Gjasula zum 1:1-Ausgleich nutzte (60.). Für Hiller bereits eine Fehlentscheidung: "Ich bin zu spät dran und drehe mich eigentlich weg, aber er läuft in mich rein. Und bevor er mich berührt, fällt er schon hin. Für mich ist das kein Elfmeter", analysierte der Torhüter die Szene bei "Magenta Sport" und bekam bei seiner Einschätzung sogar Unterstützung vom gegnerischen Trainer: "Andere würden nun sagen, er berührt ihn ja", sagte Wollitz. "Ich glaube aber, der Torwart macht nichts, er kann sich ja nicht in Luft auflösen."

Für noch mehr Aufsehen sorgte allerdings eine Entscheidung von Fritsch zehn Minuten später. Da wollte er zunächst ein Handspiel von Gjasula im Strafraum gesehen haben und entschied auf Elfmeter für die Gastgeber, änderte seine Meinung aber nach Rücksprache mit Linienrichter Marc-Philipp Eckermann noch einmal und erkannte den Strafstoß wieder ab. "Erst gibt er den Elfmeter, dann telefoniert er minutenlang rum, anstatt gleich den Linienrichter zu fragen", ärgerte sich Stürmer Stefan Lex und Torschütze Aaron Berzel fand das Verhalten von Fritsch "sehr konfus." Letztlich war die Entscheidung aber richtig, da Gjasula den Ball nicht an die Hand bekam. 

Viertes Unentschieden in Folge für die Löwen 

Trainer Michael Köllner wollte die Elfmeterentscheidungen hingegen nicht groß zum Thema machen: "Das ist so, wie es ist. Am Ende mussten wir einen Elfmeter hinnehmen, unserer wurde zurückgenommen und hinten raus hat Marco Hiller zwei-, dreimal richtig gut reagiert", sagte der 50-Jährige und war insgesamt ganz zufrieden mit dem Ergebnis, schließlich habe man das Minimalziel erreicht: "Wir haben Magdeburg auf Distanz gehalten und versuchen jetzt nächste Woche, wieder um drei Punkte zu spielen." 

Seit zwölf Spielen sind die Löwen mittlerweile ohne Niederlage, allerdings wurden davon nur fünf Spiele gewonnen. Zuletzt gab es gar vier Unentschieden in Folge. Gegen Magdeburg hätte es am Ende eines intensiven Spiels mit 13 gelben Karten auch noch eine Niederlage geben können, doch Sirlord Conteh vergab zweimal gegen Hiller (83. / 84.), sodass das Unentschieden aus Sicht der Löwen letztlich wohl in Ordnung ging. Mit einem Heimspiel gegen den Chemnitzer FC geht es am kommenden Samstag weiter, dann besteht die nächste Möglichkeit, mal wieder einen Sieg einzufahren. 

   
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