MSV Duisburg: Wende trotz Personalsorgen?

Verzagen verboten: Trainer Torsten Lieberknecht will beim MSV Duisburg seine Mannschaft nach der Pleitenserie der vergangenen Wochen für das Prestigeduell am Freitag gegen seinen Ex-Verein 1. FC Kaiserslautern trotz nicht unerheblicher Personalsorgen starkreden.

Compper-Ausfall verschärft Abwehrsorgen

"Es geht um den Mut, das Herz in die Hand zu nehmen“, sagte der Coach auf der Pressekonferenz der Meidericher vor dem Gastspiel der Roten Teufel an der Wedau: "Die Mannschaft muss sich wieder leidenschaftlich präsentieren." Dabei sind die Voraussetzungen für die von Lieberknecht geforderte Reaktion nicht ideal: Als fünfter Spieler fällt auch Marvin Compper mit einer Muskelverletzung an der Wade aus. Schon vor dem Aus für den früheren Nationalspieler stand fest, dass auch Yassin Ben Balla (Bänderdehnung im Knie) sowie Connor Krempicki (Mittelfußbruch), Sebastian Neumann (Hüftprobleme) und Cem Sabanci (Kreuzbandriss) gegen den FCK nicht einsatzfähig sind. Einzig Vincent Gembalies steht für das Abwehrzentrum noch zur Verfügung, ist aber bisher ohne Drittliga-Erfahrung. Mit anderen Worten: Lieberknecht muss seine Defensive erheblich umkrempeln.

Vor diesem Hintergrund sei Comppers Verletzung "noch eine Hiobsbotschaft“ gewesen, wie der MSV-Trainer einräumte: "Wir müssen uns etwas einfallen lassen und uns auch Gedanken über eine Systemumstellung machen." Für eine Lösung will der Ex-Profi "mit den Spielern sprechen. Denn sie müssen das ja auch mittragen. Wir können die Spieler ja nur ins Boot holen, wenn sie sich dabei wohlfühlen." Immerhin: Der zuletzt angeschlagene Moritz Stoppelkamp ist wieder fit.

Doch Verletzungen hin, Umstellungen her: Lieberknecht will trotz der Dämpfer durch die beiden vorherigen Liga-Niederlagen gegen den SV Meppen und beim Chemnitzer FC (beide 1:3) sowie die Blamage im Niederrhein-Pokal bei Oberligist SSV Velbert (0:2) grundsätzlich an seiner Philosophie festhalten. "Es ist klar, dass wir unsere Defensive stabilisieren müssen, aber wir werden keinen Deut von unserer Spielidee abrücken, offensiv zu spielen.“

Für Pokal-Blamage "gibt es keine Entschuldigung“

Die Suche nach den Gründen für die Misere der jüngeren Vergangenheit hat Lieberknecht noch nicht endgültig abgeschlossen: "Wir stecken in einer richtigen Scheiß-Phase. Durch unsere tatkräftige Mithilfe haben wir drei Spiele vergeigt. Für Velbert gibt es keine Entschuldigung. Wir müssen natürlich die Frage stellen, was mit der Mannschaft los ist, die ja schon gezeigt hat, was sie kann."

Immerhin hat Lieberknechts Ursachenforschung schon einige Ansätze zutage gefördert. "Zuletzt haben uns oft auch individuelle Fehler das Genick gebrochen. Aber viele Spieler müssen die gesamte Situation ja erst noch kennenlernen. Manche müssen mit Lob umgehen lernen, bei anderen sind auch Anzeichen für einen Substanzverlust erkennbar“, berichtete der 46-Jährige von seinen Analyseergebnissen.

Nicht zuletzt aus diesen Gründen betonte Lieberknecht auch sein Vertrauen in seine Mannschaft: "Wir können solch eine Phase mal haben, aber wir müssen sie auch überstehen. Die Jungs zeigen aber im Training, dass sie fokussiert sind und eine Reaktion zeigen wollen.“

   
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