MSV Duisburg: Punkt für Punkt der Konkurrenz entkommen

Eigentlich sah alles nach einer klaren Angelegenheit aus, als der MSV Duisburg am Samstagnachmittag zur Halbzeitpause in der Kabine verschwand. Doch ein Pausenrückstand in Unterzahl hielt den SSV Jahn Regensburg nicht davon ab, am Ende einen Punkt beim Spitzenreiter zu entführen. Obwohl der Ärger über zwei verlorene Zähler überwiegt, hilft das Unentschieden den Zebras mehr als ihrem Gegner – denn das Verfolgerfeld wird schwindend gering.

Iljutcenko ist Höchstform

Dr. Robert Kampka erlebte bei der Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem SSV Jahn Regensburg einen ereignisreichen Tag. Im Zentrum seiner Arbeit rückten besonders zwei Szenen – der Platzverweis für Jahn-Verteidiger Marcel Hofrath (41.) und das Foulspiel von Tugrul Erat (57.), das zum Ausgleichstreffer per Elfmeter führte. Zuvor brachte Stanislav Iljutcenko die Heimmannschaft elegant in Führung, denn die Zebras starteten zunächst souverän in das Match gegen die stärkste Offensive der Liga. Schon kurz nach dem Anpfiff hätte Iljutcenko bereits treffen können, als Flügelspieler Ahmet Engin den Ball nach einem Dribbling nach Innen gab. Obwohl der Stürmer dabei nicht optimal stand, erwischte er die Hereingabe gefährlich mit der Fußspitze und zwang SSV-Torhüter Philipp Pentke mit einer Mischung aus Schuss und Bogenlampe zur Parade. Nach unsortierten Anfangsminuten stand der Gegner mit fortlaufender Spielzeit immer besser – bis Tim Albutat den Ball in die Schnittstelle wieder auf Iljutcenko spielte. Der Deutsch-russische Stürmer setzte sich anschließend im Laufduell durch und schob den Ball im Fallen mit rechts an Pentke vorbei. Iljutcenkos sechster Saisontreffer ist gleichzeitig das 20. Stürmertor der Zebras in der laufenden Spielzeit – und die Nummer Elf des MSV Duisburg hat besonders in der Rückrunde maßgeblichen Anteil daran, dass diese Statistik inzwischen nicht mehr wie eine "Stürmerflaute" aussieht.

Knackpunkt Platzverweis

Dann rückte Dr. Kampka in den Fokus, als er kurz vor der Pause Marcel Hofrath vom Platz stellte. Was war geschehen? Hofrath rauschte völlig unnötig an der Außenbahn mit vollem Tempo in Andreas Wiegel hinein. Der fiel zwar theatralisch, die rote Karte für den SSV-Verteidiger war dennoch – wie auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati analysierte – gerechtfertigt. Den Zebras gab die Überzahlsituation allerdings keine Sicherheit, sogar ganz im Gegenteil. Plötzlich drängte der SSV Jahn Regensburg auf den Ausgleich, der dann auch durch Andreas Geipl fiel (57.). Vorausgegangen war eine unglückliche Aktion von MSV-Verteidiger Tugrul Erat, der im eigenen Sechzehner ausrutschte und den im Abseits befindlichen Marco Grüttner dabei umriss. Unabhängig vom fehlenden Abseitspfiff war dies ein vertretbarer Elfmeter. Entscheidend hätte der Strafstoß aus Sicht der Zebras dennoch nicht sein dürfen, denn der Spitzenreiter spielte eine Halbzeit lang immer noch in Überzahl. "Uns hat die Ruhe und vielleicht auch die Überzeugung gefehlt. Regensburg hat zu zehnt auch sehr gut verteidigt", erkennt auch MSV-Trainer Ilia Gruev die Raffinesse des Gegners gegenüber der "RevierSport" an, ohne dabei etwas an der schwachen zweiten Halbzeit schönzureden. Mit dem Punktgewinn wird sich die Mannschaft von der Wedau am Ende trotzdem anfreunden können, denn die Distanz vom Sechstplatzierten Regensburg zum Tabellenführer beträgt inzwischen ganze zehn Punkte. Auch wenn rechnerisch noch alles möglich ist, so ist es dennoch unwahrscheinlich, dass der SSV Jahn die Zebras in dieser Spielzeit noch überholen kann. Schon am Mittwoch geht die zweite englische Woche innerhalb kürzester Zeit in die nächste Runde – dann kann Ilia Gruev auch wieder auf seinen Glücksbringer Fabian Schnellhardt zurückgreifen. Denn ohne den 23-Jährigen war in dieser Saison einfach noch kein "Dreier" drin…

   
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