Meppener Planspiele unterm Weihnachtsbaum
Sein erstes größeres Etappenziel hat der SV Meppen durch den 2:0-Erfolg gegen die Sportfreunde Lotte erreicht: Die Emsländer können wie erhofft nach nur einer Niederlage in den vergangenen fünf Spielen auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern. Trainer Christian Neidhart wird sich unterm Weihnachtsbaum allerdings einige Gedanken über die Zusammenstellung des Kaders für den langen Weg zum angestrebten Klassenerhalt nach dem Wiederbeginn der Saison machen.
Neidhart atmet durch
"Es war ein anstrengendes Jahr mit Höhen und Tiefen, aber die Mannschaft hat sich immer wieder selbst aus den Tiefen herausgezogen“, atmete Neidhart in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" nach dem wenigstens vorläufigen Abschied aus der Abstiegszone durch.
Die durchaus wichtige Rückkehr in die Erfolgsspur nach der 0:1-Pleite eine Woche zuvor gegen Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern durch die Treffer von "Mr. Zuverlässig" Nick Proschwitz (29.) – sein sechster Treffer im neunten Spiel seit seiner Verpflichtung im Herbst – und Julian von Haacke (45.), nach dem der SVM einen Punkt vor den Abstiegsplätzen rangiert, hakte der 50-Jährige vergleichsweise rasch ab. "Gottseidank hat diesmal ein Standard das Spiel für uns gedreht. Wir sind froh über die drei Punkte."
Meppens Kapitän Martin Wagner richtete den Blick schon auf die kommenden Tage und die Vorbereitung auf den zweiten Saisonabschnitt: "Jetzt haben wir zum Glück Pause, dass wir durchschnaufen können“, sagte der 32-Jährige: Aus seiner Sicht hieße es nun, "Akku aufladen und dann mit Vollgas in die Rückrunde. Das Trainingslager in der Türkei wird uns wieder zusammenschweißen."
Ob Wagner und Co., die Ende Januar bei Wintermeister VfL Osnabrück wieder in die Saison einsteigen, im sonnigen Süden auch neue Teamkollegen besser kennenlernen, ließ Neidhart vorerst noch offen. "Ich weiß, dass wir etwas machen können“, berichtete der Coach über Gespräche mit Sportvorstand Heiner Beckmann über mögliche Aktivitäten in der Wintertransferperiode: "Aber wir müssen nichts machen. Wir haben auch Vertrauen in unseren Kader."
"Haben einen Plan B in der Tasche"
Planspiele sind allerdings dem Anschein nach nicht zuletzt aufgrund von Signalen des Sponsors für Unterstützung bei der Suche nach Verstärkungen erlaubt. "Wir haben auf jeden Fall einen Plan B in der Tasche und überlegen in der Tat was zu machen", gab Neidhart einen Einblick in seiner bisherigen Überlegungen. "Wenn wir die Möglichkeit haben, etwas zu machen, sollten wir es genau überlegen."
Der gebürtige Braunschweiger will sich zunächst jedoch Klarheit über die Situation im Meppener Lazarett verschaffen. Momentan arbeiten Außenverteidiger Fabian Senninger, Innenverteidiger Marcel Gebers und Mittelfeldspieler Patrick Posipal an ihrem Comeback nach der Winterpause. Der eine oder andere mögliche Transfer hänge laut Neidhart denn auch "ein bisschen davon ab, wie die Verletzten zurückkommen. Wenn die Jungs natürlich topfit zurückkommen, müssen wir nicht unbedingt was machen."