Marseiler führt Haching zum fast perfekten Klassenerhalt

Nach dem 3:0-Sieg der SpVgg Unterhaching über die Sportfreunde Lotte bildeten sich auf dem Platz schnell Grüppchen um die vorhandenen Smartphones und andere Endgeräte, um eines zu prüfen: Ist der Klassenerhalt damit geschafft? Jein! Doch die Feierlichkeiten der Oberbayern konnten trotzdem starten.

Rechenspiele auf dem Rasen

Es sind Geschichten, die nur der Fußball schreibt: Nach 821 torlosen Minuten in der Rückrunde ist es ausgerechnet die positive Tordifferenz der SpVgg Unterhaching, die den Klassenerhalt einen Spieltag vor Schluss nahezu perfekt macht. Denn rein rechnerisch könnten die Oberbayern noch unter den Strich rutschen, wenn Großaspach und Jena am nächsten Samstag gewinnen und Braunschweig und Cottbus ein Remis erspielen – allerdings müsste Unterhaching dafür dann 0:11-Niederlage in Osnabrück verlieren. Wie wahrscheinlich das ist, kann sich jeder denken.

Direkt nach dem Abpfiff bildeten sich auf dem Platz deshalb auch dutzende Grüppchen um jegliche internetfähigen Endgeräte, auf der die Gewissheit durchgerechnet wurde. "Gratulation zum Klassenerhalt? Ist das jetzt sicher?", ließ sich Torschütze Luca Marseiler von "Telekom"-Moderatorin Nele Schenker überraschen. "Okay, das habe ich jetzt nicht so auf dem Schirm gehabt, das freut mich", fiel bei dem 22-Jährigen eine große Last deutlich sichtbar von den Schultern. Er selbst trug dazu bei, zimmerte das Spielgerät zum 1:0-Führungstreffer in die Maschen.

"Der liebe Fußballvater"

"Ich lege mir nach dem Training immer fünf bis zehn Bälle hin, die knall ich drauf und mittlerweile gehen ziemlich viele rein. Und so haue ich die auch im Spiel drauf", freute sich Marseiler über seinen Beitrag zum (nahezu) perfekten Klassenerhalt. Auch Trainer Claus Schromm wollte es nach Abpfiff noch nicht glauben: "Sind wir durch? Ihr habt den ganzen Tag Zeit zum rechnen. Schön, da freuen wir uns!" Die Erleichterung war auch dem Cheftrainer ins Gesicht geschrieben, der anschließend kaum Worte fand.

"Ich glaube, der liebe Fußballvater hat schauen wollen, ob die Hachinger wirklich so sind, wie sie gesagt haben. Dass sie zusammenhalten und nichts dazwischen lassen wollten", philosophierte der Coach am Ende eines langen Leidensweges, der sich nach der Hinrunde keinesfalls so abzeichnete. Leidensfähig zeigten sich auch die Fans der Spielvereinigung, die im letzten Heimspiel mit 400 Liter Freibier belohnt wurden. "Das ist ein Dankeschön an die Fans, die haben die 400 Liter verdient und wahrscheinlich werden weitere dazukommen", war sich Schromm sicher, nachdem in ihm letztlich die Erkenntnis reifte: Unterhaching bleibt in der 3. Liga.

   

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