Magdeburg: "Brutal ärgerliches“ Pokal-Aus als Derby-Mutmacher

Niedergeschlagen, aber dennoch erhobenen Hauptes trotteten die Spieler des 1. FC Magdeburg nach ihrem unglücklichen Erstrunden-K.o. im DFB-Pokal vom Platz. Beim 2:3 (2:2, 2:0) gegen Zweitligist Darmstadt 98 verkauften sich die Elbestädter allerdings so teuer, dass sowohl die Mannschaft um Kapitän Christian Beck als auch Trainer Thomas Hoßmang schon rasch wieder selbstbewusst und zuversichtlich dem nun anstehenden Derby zum Liga-Auftakt am Sonntag gegen den Halleschen FC entgegenblickten.

"Achterbahn der Gefühle“ durch verspielte Führung

Zunächst herrschte im Lager der Gastgeber große Enttäuschung über das dritte Erstrunden-Aus nacheinander. "Wir haben in der ersten Halbzeit das gesehen, was wir spielen wollen. Aber es ist brutal ärgerlich, dass wir 120 Gas geben und nichts mitnehmen“, meinte Beck im Magdeburger Vereins-TV mit Blick auf die verspielte Pausenführung durch Tobias Müller (14.) und seinen eigenen Treffer zum 2:0 (26.). Auch sein Mittelfeldkollege Raphael Obermair haderte mit dem ungenutzt gebliebenen Vorsprung. "Das war eine Achterbahn der Gefühle“, fasste der 24-Jährige den Spielverlauf zusammen. Letztlich seien aber die Kraftreserven verbraucht gewesen, erklärte Obermair die nach der Pause und in der Verlängerung "zu passive“ Spielweise der Hausherren: "Wir haben alle gekämpft. Die letzten zwei Minuten konnte ich nicht mehr laufen.“

Für Hoßmang war der frühe Zeitpunkt des Spiels "aus der Vorbereitung heraus" ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Analyse des Spiels. "Wir sind körperlich noch nicht bei 100 Prozent und noch nicht fit genug für 90 oder 120 Minuten", nahm der Coach sein Team vor Fragen nach den Gründen für den zunehmend nachlassenden Druck auf die Hessen in Schutz. Gleichwohl war auch aus seiner Sicht der Leistungsabfall im zweiten Durchgang der entscheidende Aspekt für das Pokal-Aus. "Unser Weg sollte so sein wie in der ersten Halbzeit. Da waren wir aktiv, präsent, und die Kette stand hoch. Danach aber waren wir zu passiv, und dann sind uns die Dinger um die Ohren geflogen“, konstatierte Hoßmang auf der Pressekonferenz nüchtern.

Zuschauer-Rückkehr: "Dafür spielt man Fußball“

Der 53-Jährige lenkte den Fokus jedoch umgehend schon auf das Liga-Duell mit dem HFC am kommenden Sonntag. "Die Leistung in der ersten Halbzeit muss uns Mut machen für das Spiel gegen Halle. Wir sind gegen einen Zweitligisten auf ordentliche Weise ausgeschieden, müssen es aber schaffen, das über 60 oder 70 Minuten auf den Platz zu bringen“, sagte der FCM-Coach.

Beck, der das erste Pflichtspiel seit rund einem halben Jahr mit 5.000 Zuschauern auf den Rängen in vollen Zügen genoss ("Das tat der Seele gut. Dafür spielt man Fußball“), hoffte unterdessen auf einen Lerneffekt bei den Spielern. "Wir waren nicht clever genug. Das müssen wir analysieren und abstellen“, meinte der Stürmer. Obermair zog unterdessen schon wieder Zuversicht daraus, "dass unser Matchplan in der erste Halbzeit voll aufgegangen ist und ein Zweitliga-Topteam wie Darmstadt keine Lösungen gegen uns gefunden hat“. Bitter jedoch: Tobias Müller hat sich einen doppelten Rippenbruch zugezogen und wird rund sechs Wochen lang ausfallen.

   

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