"Machen selbst 1000-prozentige nicht": SVM hadert mit sich selbst
Nach der 0:3-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden spitzt sich die Lage für den SV Meppen im Abstiegskampf weiter zu. Der Vorsprung auf die Region unter dem Strich beträgt nach lediglich sechs Punkten aus den vergangenen sieben Partien nur noch drei Zähler. Wie schon so oft wurde dem SVM die harmlose Offensive zum Verhängnis.
"Gehe davon aus, dass wir drinbleiben"
Erik Domaschke nahm die Situation mit einer gehörigen Portion Sarkasmus an: "So oft kann ich gar nicht zählen", sagte der Schlussmann des SV Meppen auf die Frage, wie oft er sich gedacht habe, seine Vorderleuten hätten den Ball doch jetzt endlich mal ins gegnerische Tor buchsieren können. "Es ist manchmal so: Hast du scheiße am Fuß hast du scheiße am Fuß", bemühte der 35-Jährige, der am Wochenende seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hatte, im Anschluss bei "MagentaSport" noch einen sehr bekannten Fußball-Spruch. Da die Emsländer trotz bester Chancen keinen Treffer erzielen konnten, hätte das Team "heute leider Lehrgeld bezahlen" müssen, fasste Domaschke das bittere 0:3 gegen effiziente Gäste aus Hessen zusammen.
Nach der zweiten Pleite in Folge ohne eigenen Treffer liegt der SVM nur noch drei Punkte vor der Abstiegszone – eine brenzlige Situation. Zumal die kommenden Gegner FC Ingolstadt, 1. FC Magdeburg und Hansa Rostock heißen. "In der 3. Liga kann jeder gegen jeden gewinnen", glaubt Domaschke trotzdem daran, auch gegen diese Teams punkten zu können. "Deshalb kannst du jedes Spiel gewinnen, so musst du in jedes Spiel gehen. Wenn du schon hinfährst, und denkst, du bekommst eine Packung, braucht du gar nicht anreisen. Ich gehe nicht davon aus, dass wir absteigen. Ich gehe davon aus , dass wir drinbleiben."
Kein Knipser im Kader
Um aber die noch nötigen Zähler im Kampf gegen den Abstieg zu holen, bedarf es mehr Treffsicherheit. Gleich mehrfach hatte das Team von Trainer Torsten Frings beste Gelegenheiten nicht nutzen können. "Genau das ist das Problem. Man hat heute den Unterschied gesehen zwischen einer Spitzenmannschaft und einem Abstiegskandidaten gesehen." Wiesbaden hätte durch die Tore von Phillip Tietz (13./48.) und Gianluca Korte (72.) die Fehler der Hausherren "eiskalt" ausgenutzt. "Wir machen selbst 1000-prozentige nicht – das ist zurzeit das Problem. Einige Möglichkeiten haben wir katastrophal ausgespielt", sagte Frings sichtlich geknickt. Bereits zum elften Mal blieben seine Spieler ohne eigenen Treffer. Also bei mehr als jedem dritten Duell gelingt kein Tor. Entsprechend stellt Meppen zusammen mit Kaiserslautern, Uerdingen und Magdeburg den schwächsten Angriff (jeweils 32 Tore).
Doch auch, wenn aktuell vieles gegen die Emsländer spricht: Frings bleibt – natürlich – optimistisch: Ein gutes Zeichen sei es, dass seine Mannschaft sich überhaupt die Torchancen erspielt habe: "Irgendwann kommt das Glück zurück, dass der Ball über die Linie geht." Aber auch er weiß: "Wir haben momentan keinen, der den Ball über die Linie drückt." In den vergangenen Jahren hatten die Meppener mit Deniz Undav (17 Tore), Nick Proschwitz (14) und Benjamin Girth (19) immer einen Knipser im Kader. In dieser Saison haben sechs Kicker mit drei Treffern die meisten im Kader erzielt – viel zu wenig. Doch Frings betonte, alle im Verein müssten "positiv bleiben. Wir wussten von Anfang an, dass wir Probleme kriegen werden. Wir stehen noch über dem Strich, den Platz müssen wir mit aller Macht verteidigen. Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir nicht absteigen."