Lotte-Talfahrt hält an: "Ich muss mich absolut entschuldigen"

Nach dem 2:0-Auswärtssieg in Zwickau waren die Sportfreunde Lotte sechsmal hintereinander ungeschlagen, nach der 1:3-Heimniederlage gegen den KFC Uerdingen steht dieselbe Serienlänge ohne Sieg für die SFL auf dem Papier. Besonders die erste Halbzeit stieß Trainer Nils Drube so sehr auf, dass er sich im Namen des Vereins für die Leistung seiner Mannschaft entschuldigte.

In Lotte schrillen die Alarmglocken

Nach sechs Minuten rutschte Innenverteidiger Thomas Blomeyer weg, Maximilian Beister nutzte die frühe Gelegenheit und das Unglück für Lotte nahm seinen Lauf: Schon vor dem Seitenwechsel lagen die Sportfreunde mit drei Treffern im Rückstand. "Ich muss mich für die erste Halbzeit absolut entschuldigen", startete Trainer Nils Drube nach der Partie in die Pressekonferenz.

In Zwickau endete vor vier Wochen eine Serie von sechs Spielen ohne Niederlage, nun stehen bereits sechs Spiele ohne einen Sieg auf dem Arbeitspapier der SFL – fünf davon gingen verloren. Beim Coach der Lotter schrillen die Alarmglocken. "Das war bodenlos von unserer Seite", kritisierte Drube die fehlende Leistung seines Teams schon am Mikrofon der "Telekom". Zu naiv habe seine Mannschaft verteidigt, zu sorglos sei die Rückwärtsbewegung gewesen.

"Wenn man dann eigentlich drei Eigentore schießt, muss man sich nicht wundern, wenn man der Musik hinterherrennt", ging der Coach dieses Mal mit seiner Elf härter ins Gericht. "Ich denke, dass wir bisher jedes Spiel ans absolute Limit gegangen sind", kennt Drube schließlich auch ein anderes Gesicht seiner Mannschaft – dieses Mal gelang der SFL dieser Schritt nicht. Zu spüren bekam das als erstes Maximilian Oesterhelweg: Der Top-Scorer wurde noch vor dem Pausenpfiff ausgewechselt.

"Jeder sein eigenes Ding gemacht"

Offensiv war Lottes Flügelspieler mithilfe seiner Standard-Stärken einer der Auffälligsten, die Defensivleistung ließ in Drubes Augen zu Wünschen übrig: "Man muss ja nur sehen, wie die Tore gefallen sind. Die linke Seite war offen. Da kann ich noch so tolle Freistöße schießen, aber das soll kein persönlicher Angriff sein", vermittelte der Fußballlehrer, dass er nicht dem Einzelnen die Schuld zuweisen wollte. "Ich darf mich nicht auf diese Art und Weise aufgeben in der ersten Halbzeit und das ist passiert", nahm Drube viel mehr die gesamte Mannschaft in die Pflicht.

Jeder habe den Wunsch, dass der Verein auch im nächsten Jahr noch drittklassig spiele. Dazu sind "Willenkraft und Mentalität das Mindeste, was man dann haben kann", so Nils Drube, der nach dem Seitenwechsel eine verbesserte Leistung seiner Mannschaft sah. "Wenn man Stolz und Ehre hat, dann spielt man eine solche Halbzeit nicht nochmal", erkannte der 41-Jährige die Reaktion seines Teams an, die durch einen Treffer von Jaroslaw Lindner noch einmal verkürzen konnte. Woran der Einbruch in der ersten Hälfte lag, konnte Drube nur spekulieren – den Ausweg kannte er aber auch: "Fakt ist, dass die Mannschaft nur bestehen kann, wenn sie einen brutalen Zusammenhalt hat."

In den letzten Wochen sei das in Lotte nicht der Fall gewesen. Dass die Mannschaft zu einer Wende in der Lage wäre, daran zweifle der Coach aber nicht. Gegen Uerdingen sei es "nicht das Gesicht der Mannschaft" gewesen, die in den Wochen zuvor – trotz ausbleibender Ergebnisse – trotzdem Spaß gemacht habe. Um diesen Punkt wieder zu erreichen, müsse man nun wieder "an einem Strang ziehen und alles mobilisieren, was man hat". Das erkannte auch SFL-Torwart Steve Kroll, der zum ersten Mal im heimischen Stadion drei Gegentreffer kassierte: "Jeder hat ein bisschen sein eigenes Ding gemacht. So können wir nicht weiter spielen." Eine richtige Einschätzung, denn der Abstand zu den Abstiegsplätzen ist auf zwei Punkte geschmolzen. Am Samstag steht das Kellerduell gegen den VfR Aalen an.

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