Löwen weiter im Aufwind: "Die Mannschaft hat es jetzt verstanden"
Turbulente Wochen und Monate liegen hinter dem TSV 1860 München. Immerhin konnte die Mannschaft durch den 3:0-Erfolg bei den Würzburger Kickers am Montagabend das Jahr versöhnlich ausklingen lassen – und mit dem dritten Auswärtssieg in Folge auch weiter an die Spitzenplätze heranrücken.
Bär in guter Form
Eine der zentralen Frage vor dem Duell war: Wie präsentieren sich die Löwen im ersten Spiel nach der Vertragsauflösung mit Kult-Stürmer Sascha Mölders, der den Klub am Sonntag offiziell verlassen hatte? Die Antwort gab das Team eindrucksvoll: erfolgshungrig und abgezockt. Um zu unterstreichen, dass die Offensive auch ohne Mölders sehr gut funktionieren kann, trafen mit Marcel Bär (31./71.) und Neu-Kapitän Stefan Lex (37.) zwei Stürmer. "Ich bin froh, dass ich treffe und der Mannschaft helfen kann", gab sich Bär bei "MagentaSport" gewohnt zurückhaltend. "Cello Bär läuft gerade warm im kalten Winter."
Bär, der nicht nur doppelt traf, sondern auch den Lex-Treffer mit einem sehr gut gespielten Pass vorbereitete, wuchs zuletzt immer mehr in die Rolle eines Anführers hinein. Das zeigen fünf Treffer in den vergangenen sechs Partien. Übrigens: Immer, wenn Bär traf, gewann der TSV. Ein Zeichen des unbedingten Siegeswillen war die Führung durch jenen Profi. Im Dauersprint begab er sich in den Strafraum der Hausherren und zog noch rechtzeitig an seinem Gegenspielern vorbei, um im entscheidenden Moment die Fußspitze an den Ball zu bekommen.
Tabelle "sowas von egal"
Es war ein Wendepunkt im Spiel. Denn zuvor hatten die Würzburger mehr vom Spiel, waren das besser Team. Aber legten nicht die Effizienz der Löwen an den Tag. "Wir haben heute ein perfektes Konterspiel gezeigt", war Trainer Michael Köllner zufrieden und sprach damit auch das 2:0 durch Lex an. "Wir haben uns reingeschmissen. Es war ein guter Abschluss und das, was wir wollten." Als Belohnung für den erfolgreichen Ausklang mit zwei Siegen in Folge gab es dann auch ein, zwei Bierchen auf der Heimfahrt. Beine hochlegen und kurz genießen.
Das gilt auch für die kurze Winterpause, ehe am 15. Januar zu Hause auch schon das Verfolgerduell gegen den SV Wehen Wiesbaden ansteht. Nach dem schwachen Saisonstart haben sich die Münchner wieder bis auf sieben Punkte an den Relegationsplatz herangekämpft. Die Tabelle sei ihm "sowas von egal", meinte Bär, der unmittelbar nach dem Spiel zu seiner Frau nach Braunschweig gefahren war. Er sei "froh, dass wir in den letzten beiden Spielen eine stabile Leistung gezeigt haben". Jeder kämpfe für jeden: "Das ist die 3. Liga, das hat die Mannschaft jetzt verstanden." Wird das weiterhin umgesetzt, könnten die Löwen tatsächlich noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen.