Lieberknecht schimpft über "geschenkte Tore“

Für Spitzenreiter MSV Duisburg ist die Saison beim Re-Start wie vor der Corona-Unterbrechung weitergegangen: ernüchternd. Bei der 2:3-Pleite beim neuen Jäger 1860 München kassierten die Meidericher trotz einer 2:0-Führung ihre schon vierte Niederlage in den vergangenen fünf Spielen.

"Fehlerquote war viel groß“

"Das waren geschenkte Tore“, schimpfte MSV-Trainer Torsten Lieberknecht kurz nach den Schlusspfiff am "Magenta Sport"-Mikrofon über die teilweise unerklärlichen Nachlässigkeiten seiner Mannschaft beim missglückten Wiederbeginn der Saison: "Unsere Fehlerquote in der zweiten Halbzeit war viel zu groß.“

Sinnbildlich für die Niedergeschlagenheit bei den Gästen nach der dritten Auswärtsniederlage nacheinander hockte Routinier Moritz Stoppelkamp nach der unerfreulichen Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte nach dem Abpfiff auf dem Rasen des Münchner Stadions. Die Enttäuschung im Lager der Zebras muss groß gewesen, schien der MSV doch bis 23 Minuten vor Spielschluss angesichts seines 2:0-Vorsprungs durch die Tore von Marvin Compper (33.) und Vincent Vermej (49.) auf bestem Weg zur Festigung seiner Tabellenführung. Doch danach drehten die Löwen die Begegnung unerwartet noch durch drei Treffer binnen nur 18 Minuten.

"Wir haben im Aufbau viel zu viele Fehler gemacht und 1860 selbst ins Spiel zurückgebracht“, haderte Lieberknecht mit dem Einbruch und den Konzentrationsschwächen seines Teams zu Beginn der Schlussphase: "Wir haben die Sechziger eingeladen. Dadurch hat sich 60 belohnt und das Spiel noch gedreht."

MSV spürt Jäger im Nacken

Für unvermeidlich jedoch hielt der Ex-Profi den neuerlichen Rückschlag für die Westdeutschen gerade wegen der klaren Führung nicht. "Da hätten wir bewusster spielen können, dass wir das dritte Tor mit einem Konter setzen. Aber ich habe schon da die ersten großen Fehler gesehen, dass wir die Bälle zu früh weggegeben und die Konter nicht sauber ausgespielt haben. Dann gibt es eben für 60 den Anschlusstreffer und die zweite Luft, auch wenn wir nach dem 2:3 auch noch einmal die Möglichkeit hatten, zumindest noch einmal auszugleichen“, resümierte Lieberknecht. "Wir sind heute schwer enttäuscht"

Der Rückschlag an der Isar ist umso schmerzhafter für den MSV, da sich die Zebras durch einen Sieg zumindest vorläufig weiter aus dem großen Gedränge an der Tabellenspitze hätten heraushalten und sich in aller Ruhe auf das Heimspiel am Mittwoch gegen Schlusslicht Carl Zeiss Jena vorbereiten können. Nunmehr aber spürt Lieberknechts Mannschaft nicht nur den Atem des weiter punktgleichen Topverfolgers SpVgg Unterhaching im Nacken, sondern wird von einer Meute von gleich vier weiteren Mannschaften in Schlagdistanz gejagt. So hat selbst Würzburg als Siebter gerade mal drei Punkte Rückstand.

   

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