Lebensversicherung Carsten Kammlott rettet Erfurt einen Punkt

Das war es also, das letzte Spiel des FC Rot-Weiß Erfurt in dieser Saison vor heimischem Publikum. Ein Fußballfest gegen Hansa Rostock hatte man sich gewünscht. Der Rahmen war mit rund 9.500 Zuschauern gut, nur die 22 Akteure auf dem Feld blieben Vieles schuldig. Vor allem in der zweiten Halbzeit erinnerte das Spiel eher an einen "Sommer-Kick", wobei die Temperaturen und der Wind in Erfurt dies nicht wirklich ermöglichten.

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Kogler: Frühes Gegentor und Umstellungen haben Spuren hinterlassen

Dabei begann das Spiel für die Gäste von der Ostsee sehr vielversprechend. Nach einer missglückten Engelhardt-Abwehr war Kogge-Youngster Max Christiansen zur Stelle. Der 17-Jährige brachte die Mannschaft nach zwei Minuten in Führung. Erinnerungen an das Hinspiel, als die Hanseaten in der ersten Minute in Führung gingen, wurden geweckt. Die Spieler von Trainer Dirk Lottner ließen gegen die völlig geschockt wirkenden Rot-Weißen nicht locker und scheiterten in den nächsten Minuten am hervorragend reagierenden Erfurter Torhüter Philipp Klewin und wenig später am Pfosten. Die Thüringer hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie nach zehn Minuten mit 0:2 oder gar 0:3 in Rückstand geraten wären. "Ich kann es auch nicht erklären. Wir nehmen uns vor jedem Spiel viel vor, doch dann passiert so etwas. Es war ja auch nicht das erste Mal, dass wir so früh einen Gegentreffer bekommen", sagte Marius Strangl nach der Partie gegenüber liga3-online.de. Auch sein Trainer Walter Kogler war mit dem Beginn seines Teams nicht zufrieden: "Da hat man gespürt, dass das frühe Gegentor und die Umstellungen in der Abwehr Spuren hinterlassen haben. Danach sind wir aber besser ins Spiel gekommen", sagte der Österreicher, der vor dem Spiel erneut gezwungen war, die Defensive umzubauen. Rechtsverteidiger Luka Odak saß rotgesperrt nur auf der Tribüne. Hansa spielte nicht mehr mit der Zielstrebigkeit der ersten Minuten und so war es Carsten Kammlott, der ein Missverständnis zwischen Steven Ruprecht und Jörg Hahnel ausnutzte. Der 24-Jährige traf somit in jedem der vergangenen drei Spiele und kommt nach seiner Rückkehr zu seinem Jugendverein in 14 Partien bereits auf neun Treffer und drei Vorlagen. "Als Stürmer wirst du an den Toren gemessen. Ich musste natürlich viele Kritiker verstummen lassen, ich hoffe, dass habe ich geschafft", sagte der Torschütze zum "Mitteldeutschen Rundfunk".

Pfingsten-Reddig verschießt beim Abschied einen Elfmeter

Nach dem Seitenwechsel waren die Höhepunkte stark begrenzt. Eine Viertelstunde vor dem Ende bot sich RWE die Möglichkeit, das Spiel zu drehen und als Sieger vom Platz zu gehen. Nach einem Foulspiel an Christopher Drazen zeigte Schiedsrichter Daniel Siebert auf den Punkt. Eigentlich ist es eine klare Sache, wenn Kapitän Nils Pfingsten-Reddig anläuft – eigentlich. Der sehr schwach getretene Ball war kein Problem für Hansa-Keeper Hahnel. Es war ein Sinnbild der aktuellen Saison Pfingsten-Reddigs, die seine letzten war, wie er nach dem Spiel bekanntgab. "Schade, ich hätte gern das Siegtor geschossen", sagte der Drittliga-Rekordspieler nach der Partie. In der 86. Minute ging der 31-Jährige unter dem Applaus der Zuschauer vom Platz. Anhand der Aufforderung des Stadionsprechers, den "Capitano" mit großem Beifall zu verabschieden, war schon zu diesem Zeitpunkt Vielen klar, dass es sein letztes Heimspiel gewesen sein wird. Im Anschluss passierte nichts mehr, so blieb es bei einem "unterm Strich leistungsgerechten" Unentschieden, wie es FCH-Trainer Dirk Lottner formulierte. Auch Kogler freundete sich mit dem Punkt an: "Beide Mannschaften können mit diesem Ergebnis leben". Zum Saisonabschluss ist Erfurt beim 1. FC Saarbrücken gefordert, ehe es am 14. Mai in Jena um den Sieg im Landespokal geht. Hansa empfängt am letzten Spieltag den SV Wehen Wiesbaden.

FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi

   

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