Layenberger kritisiert FCK-Führung: "Kann mich nicht mehr identifizieren"
Hauptsponsor Harald Layenberger hat die Führungsebene des 1. FC Kaiserslautern scharf kritisiert. Der Geldgeber will seine Verträge zwar erfüllen, sieht aber gewisse Werte seiner Marke in Gefahr. In den Abstimmungen des Aufsichtsrates sieht Layenberger außerdem einen Satzungsbruch – ohne Konsequenzen.
"Trotzem passiert nichts"
Das Investment von Harald Layenberger beim 1. FC Union Berlin endet mit dem Bundesliga-Aufstieg, das Engagement beim 1. FC Kaiserslautern könnte weniger harmonisch enden. Der Hauptsponsor geht mit dem Klub hart ins Gericht: "Es sind Dinge passiert, die sind mit meinem Verständnis einer guten Vereinspolitik und Außendarstellung nicht in Einklang zu bringen", sagt Layenberger gegenüber der "Rheinpfalz" und führt seine Kritik in erster Linie auf den Einstieg von Investor Flavio Becca zurück.
Bei der Abstimmung zugunsten des Luxemburgers sei gegen die Vereins-Satzung verstoßen worden. Layenberger wütet: "Trotzdem passiert rein gar nichts, kein Aufschrei der Mitglieder, keine Restriktionen des Vereinsvorstandes, um das hohe Gut der Satzung zu schützen. Warum nimmt man das alles einfach so hin?"
Fritz-Walter-Erbe bei Layenberger
Auch die Marke "Layenberger" sieht der Hauptsponsor in Gefahr, weil sie in Bezug auf Becca "im gleichen Zuge mit Korruption, Geldwäsche, Erpressung, Lug und Trug genannt" werde und sie damit "in diese mediale Ecke gestellt werden" – gegen den Luxemburger wurden zuletzt Vorwürfe erhoben. Könnte es somit zu einem vorzeitigen Ausstieg des Sponsors beim FCK kommen? "Wir sind grundsätzlich gewillt, unsere Verträge absprachegemäß zu erfüllen", verneint Layenberger, doch offen gibt er zu, dass "meine Motivation, auch in der nächsten Saison wieder besondere Dinge mit dem FCK und für die Fans zu tun" durch die "schwierige Situation" gesunken sei.
Mit vielem, was die Vereinführung macht, könne sich Layenberger nicht mehr identifizieren. Dabei geht es auch um das Fritz-Walter-Erbe, das der Hauptsponsor erstanden habe. Anlässlich des 100. Geburtstags soll eine gebührende Feier stattfinden, dann womöglich an zwei Fronten: "Mit den Partnern – so wie sich der FCK gerade darstellt, aber auch mit der Fritz-Walter-Stiftung – erscheint es mir momentan schier unmöglich, etwas gemeinsam zu planen und umzusetzen."