Karlsruher SC weiter im Aufwind – Sercan Sararer im Anflug
Eigentlich sah alles nach einer klaren Angelegenheit aus: Mit zwei Toren Vorsprung und einem Mann mehr ging der Karlsruher SC in die Schlussphase gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Doch plötzlich trafen die Hausherren nochmal – und der KSC musste zittern. Derweil steht Sercan Sararer offenbar vor einem Wechsel zum KSC.
Gehring leistet unfreiwillige Motivationshilfe für den KSC
Die 33. Spielminute lief, als der Karlsruher SC nach mehreren Gelegenheiten in der Anfangsphase endlich jubeln durfte: Aspach-Verteidiger Julian Leist und Torhüter Kevin Broll sprachen sich nicht vernünftig ab und ließen den Ball direkt zu Manuel Stiefler rollen, der die Kugel gnadenlos ins kurze Eck spitzelte. Die 1:0-Führung war das Ergebnis einer ersten halben Stunde, die der KSC nahezu komplett kontrollierte und in der die Gäste extrem motiviert angriffen – was laut Alois Schwartz gleich zwei Gründe hatte, wie der Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel offenbarte: "Zum einen hatten wir hier letztens Jahr 0:1 verloren – das wollten wir egalisieren", so der Coach: "Die andere Steilvorlage hat uns Kai Gehring gegeben, als er direkt nach der Niederlage in Halle gesagt hat 'die Punkte holen wir uns gegen den KSC wieder' – da war die Mannschaft bis in die Haarspitzen motiviert."
Das hatte Gehring so sicherlich nicht beabsichtigt, denn der Defensivspieler der SG Sonnenhof Großaspach wurde auch nach dem ersten Treffer ordentlich von der KSC-Offensive beschäftigt. Noch vor der Pause hätte Karlsruhe per Handelfmeter erhöhen können, doch Anton Fink scheiterte am gut parierenden Broll. Das rächte sich fast, befand auch Torschütze Stiefler nach dem Spiel gegenüber dem Vereins-TV: "Wir müssen eigentlich sogar höher als 1:0 führen, zur Halbzeit haben wir zwei, drei brenzlige Situationen überstehen müssen." Ein Extra-Lob verteilte der Angreifer an Keeper Uphoff, der ein ums andere Mal gut reagierte.
Karlsruhe setzt den Deckel nicht drauf
In der zweiten Hälfte spielte der Spielverlauf den Gästen weiter in die Karten: Erst musste Jonas Meiser in der 51. mit Gelb-Rot vom Platz, dann fand ein langer Ball 12 Minuten später den durchgestarteten Stiefler. Der legte uneigennützig auf den mitgelaufenen Marvin Pourié ab, der sein neuntes Saisontor erzielte und somit im vierten Spiel hintereinander netzte. Eigentlich lief alles auf einen ungefährdeten KSC-Sieg hinaus – doch dann traf Aspachs Binakaj in der 73. Minute zum Anschluss: "Eigentlich müssen wir nach dem 2:0 auch das 3:0 machen, dann muss das Ding auch einfach mal durch sein", ärgerte sich Stiefler, der diese Problematik auch in vergangenen Partien bereits beobachtete: "Das schaffen wir im Moment nicht, machen es nochmal unnötig spannend und mussten am Ende sogar nochmal zittern. Das darf uns nicht passieren, gegen zehn Mann müssen wir es souveräner runterspielen."
Auch Alois Schwartz hätte auf die Extraportion Spannung lieber verzichtet. Doch letztlich rettete der KSC das Ergebnis gewissermaßen über die Zeit und findet sich nun in einer bereits bekannten Situation wieder. Vier Siege in Folge und Platz 2 – genau diese Zahlen wies der KSC auch am 10. Spieltag auf, verlor dann aber gegen Hansa Rostock und Wehen Wiesbaden. Ob die Spitzenposition diesmal länger zu halten ist?
Sercan Sararer wohl vor Unterschrift
Ein Spieler, der dem KSC dabei helfen könnte, ist Sercan Sararer. Wie die "Badischen Neusten Nachrichten" vermelden, soll Karlsruhe unmittelbar vor der Verpflichtung des 29-Jährigen stehen. Sararer war in den vergangenen beiden Spielzeiten für Greuther Fürth aktiv, wo er bereits bis 2013 spielte, ehe es ihn erst nach Stuttgart und dann nach Düsseldorf zog.
Insgesamt blickt der linke Mittelfeldspieler auf die Erfahrung von 129 Zweitliga-Spielen zurück, in denen er 23 Tore erzielte und 30 weitere vorbereite – hinzukommen 35 Einsätze in der Bundesliga sowie zwölf Länderspiele für die Türkei. Derzeit ist Sararer vereinslos, sodass er sofort einsatzbereit wäre. Spielpraxis bringt der 29-Jährige allerdings kaum mit – auch, weil er in der letzten Saison aufgrund einer Leistenoperation nur drei Spiele bestreiten konnte.