Krämer schlägt nach Halle-Pleite Alarm: "So steigen wir ab!“

Nicht immer muss ein Fußballverein mit drei Toren und mehr ein Spiel verlieren, um das Attribut "chancenlos" für sich verbuchen zu müssen. Erfurt kassierte auswärts beim Halleschen FC "nur" eine 0:1-Niederlage. Die Hoffnung, dass die Thüringer den Rückstand aus der ersten Halbzeit noch einmal hätten umbiegen können, schwand aber angesichts der schweren spielerischen Kost rasch.

RWE zu passiv

Ja, Rot-Weiß besaß einige Chancen – allen voran in der Mitte der ersten Halbzeit. In Erinnerung verbleibt etwa ein Kopfball von Jannis Nikolaou, der das Tor nur knapp verfehlte (27.). Und auch Torjäger Carsten Kammlott wollte seine langfristige Vertragsverlängerung (bis 2022) gleich mit einem Treffer untermauern, produzierte jedoch aus aussichtsreicher Position keinen richtigen Abschluss (23.). Und sonst? War nur noch der Hallesche FC zu sehen. Der zeigte weiß Gott keine aufstiegsreife Leistung, sondern allenfalls guten Drittliga-Durchschnitt – das reichte aber, um letztendlich mit 1:0 die Oberhand zu behalten. Benjamin Pintol markierte den entscheidenden Treffer per Kopfball auf Flanke von Florian Brügmann (39.). Zuvor hatten die Gastgeber in Person von Brügmann, Fabian Baumgärtel oder Royal Fennell bereits die Führung erzielen können (9./12.). Das war eine nett anzusehende erste Halbzeit, auch wenn einige Defensivpatzer die Torchancen begünstigt hatten.

Zweite Halbzeit ohne jegliche Torgefahr

Wirklich enttäuschend verlief aus RWE-Sicht die zweite Halbzeit. Kein Schuss aufs Tor, kaum ein vielversprechender Ansatz – das war ganz schwere Kost, und es geschieht in dieser Spielzeit nicht zum ersten Mal. Ob die Gastspiele in Osnabrück, in Münster oder nun in Halle, um nur einige wenige Beispiele zu nennen: Erfurt besitzt nach wie vor akute Probleme, das Spiel zu machen und daraus Chancen zu kreieren. "Bis zur 39. Minute haben wir ein sehr intensives und umkämpftes Spiel gesehen, in dem wir die beste Torchance besaßen“, resümierte Trainer Stefan Krämer auf der Pressekonferenz, musste dann aber zugeben: "In der Folge haben wir in der Vorwärtsbewegung die Bälle viel zu leicht hergeschenkt. Hatten Glück, dass Halle nicht auf 2:0 stellt. In der Schlussphase haben wir nichts mehr zugelassen – eine richtige Druckphase konnten wir aber ebenso nicht mehr aufbauen.“ Dementsprechend musste sich Krämer mit dem Ergebnis ebenso wie die zahlreich mitgereisten Anhänger wohl oder übel anfreunden.

Krämer wählt deutliche Worte

Wohin führt die Reise von Rot-Weiß Erfurt? Aufgrund der schwachen spielerischen Leistung deuten einmal mehr die Vorzeichen eher auf Abstiegskampf, zumal die Ergebnisse der Konkurrenz den Steigerwäldern zum Großteil nicht in die Karten spielten: Der Abstand auf die unteren Plätze beträgt nur noch einen Zähler. "Machen wir weiter solche einfachen Fehler und schenken so die Spiele her, dann steigen wir ab", nahm Krämer gegenüber dem "MDR" kein Blatt mehr vor den Mund. Immerhin ist zum kommenden Heimspiel gegen den FSV Frankfurt Christoph Menz nicht gesperrt, obgleich sich Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus nach einem vermeintlichen Foul an Sascha Pfeffer bereits zum Feldverweis genötigt sah. Pfeffer jedoch gab zu, dass keine Berührung vorgelegen hatte und verdiente sich damit den Respekt der gesamten Liga. Und auch Krämer lobte: "Das war echter Sportsgeist und eine tolle Geste von ihm.“ Punkte bescherte die Gleichzahl RWE trotzdem nicht.

   

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