Kontrollierte Pyroshow beim HSV: Auch für Hansa ein Thema?
Beim Hamburger SV darf am Samstag vor dem Spiel gegen Karlsruhe erstmals kontrolliert Pyrotechnik abgebrannt werden – der DFB erteilte dazu die entsprechende Erlaubnis. Eine Entwicklung, die auch er F.C. Hansa Rostock mit Interesse verfolgt.
"Weg des HSV ist spannend"
Das Abbrennen von Feuerwerkörpern gehört bei vielen Anhängern des F.C. Hansa seit Jahren zur Fankultur dazu. Doch was bei den Fans für leuchtende Augen sorgt, kostet den Klub regelmäßig eine Stange Geld. Erst Anfang Dezember war die Kogge mit einer Geldstrafe in Höhe von 45.925 Euro für die Pyroshow seiner Fans in Mannheim belegt worden. Zwar reduzierte das Sportgericht die Strafe nach einem Einspruch der Kogge auf 38.425 Euro, dennoch belegt Hansa in der Strafentabelle mit einer Gesamtsumme von über 85.000 Euro mit großem Abstand den Spitzenplatz.
Entsprechend interessiert verfolgt der Klub die neusten Entwicklungen zu diesem Thema. So hat der Hamburger SV von den Hamburger Behörden und unerwartet auch vom DFB die Genehmigung erhalten, vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC, legal und kontrolliert zehn Rauchtöpfe abbrennen zu dürfen. Durchaus eine kleine Revolution, nachdem das Thema Pyrotechnik beim Verband zuletzt auf strikte Ablehnung stieß. "Der Weg des HSV ist spannend, und ich ziehe meinen Hut vor dem mutigen Weg dort", sagt Hansa-Chef Robert Marien gegenüber der "Ostsee-Zeitung" und kündigt an: "Nicht nur wir werden die Entwicklung genau verfolgen."
Thema für Hansa?
Sollte des Testlauf am Samstag gelingen, scheint nicht ausgeschlossen, dass der DFB künftig weitere Genehmigungen für das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik aussprechen wird. Möglich, dass dann auch Hansa Rostock einen Vorstoß wagen wird. "Ob das in abgewandelter Form etwas für uns ist, wird sich zeigen", hält sich Marien aber noch bedeckt. "Wir werden bei der nächsten AG Süd bestimmt auch über diesen Versuch des HSV sprechen."
Ob durch das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik die unerlaubte Verwendung in den Blöcken künftig verhindert wird, halten Fan-Experten jedoch für fraglich. "Es würde mich wundern, wenn das der Schlüssel wäre, den Frieden mit den aktiven Fans herzustellen und alle glücklich zu machen", äußerte sich Sig Zelt vom Bündnis "ProFans" am Mittwoch. "Das ist eine sehr kontrollierte Sache, der jegliches Überraschungsmoment fehlt." Auch Marien weiß: "Ultra sein ist eben auch Protest, Provokation und Auflehnen gegen bestimmte Normen."