"Können nicht unseren Bus parken": 1860 im Spitzenspiel gefordert
Spitzenspiel in Elversberg! Wenn 1860 München am Samstag beim saarländischen Aufsteiger gastiert, ist es das Duell Zweiter gegen Erster. Behalten die Löwen ihre weiße Weste? Trainer Michael Köllner will den SVE-Code geknackt hat.
"Mehr geht nicht"
"O’zapft is!" heißt es in einer Woche wieder in der bayrischen Landeshauptstadt, wenn das Oktoberfest eingeläutet wird. Michael Köllner und seine Mannschaft sind vorbereitet, die Lederhosen sitzen bereits passend. "Es kann losgehen, aber bis dahin liegt der Fokus auf den sportlichen Themen", lächelt der 1860-Coach über die bevorstehende Aufgabe im festlichen Gewand hinweg. Das Auswärtsspiel in Elversberg genießt Vorrang – zumal Köllner zum ersten Mal an der Kaiserlinde sein wird.
"Ich hatte mal ein Spiel gegen Elversberg, aber das war nicht in Elversberg", erinnert sich der Übungsleiter. "Wir sind damals von Nürnberg gefühlte 47 Stunden mit dem Bus gefahren und auf einem Waldweg gelandet, der immer schmaler wurde. Das Ende der Geschichte ist, dass wir zwei Kilometer rückwärts wieder herausfahren mussten." Soweit wird es am kommenden Wochenende selbstverständlich nicht kommen, denn zum Spitzenspiel der 3. Liga wird ausschließlich das Beste in der saarländischen Gemeinde aufgefahren. "Also mehr Spitzenspiel geht nicht", meint auch Köllner vor dem Duell zwischen dem Zweiten und dem Ersten der Tabelle.
Köllner hat den SVE-Code entschlüsselt
Während Tim Rieder nach Rot-Sperre zurückkehrt, muss der 1860-Coach auf Niklas Lang (Kopfverletzung), Meris Skenderovic (krank), Marcel Bär (Sprunggelenk-OP), Marius Willsch (Adduktoren-Probleme), Semi Belkahia (Oberschenkelverletzung) und Phillip Steinhart (Knieverletzung) verzichten. Zum Teil sind Akteure wie Willsch bereits ins Aufbautraining eingestiegen, doch eine ernsthafte Option bietet der erfahrene Verteidiger noch nicht. Dabei wird es für die Löwen an der Kaiserlinde auch auf die Abwehr ankommen. "Hinten teilst du aus, vorne wird gegen dich ausgeteilt", rechnet Köllner schmunzelnd mit starken Defensivreihen, obwohl beide Mannschaften die besten Offensiven stellen.
Für Köllner ist klar: "Wir müssen wieder eine Top-Leistung abrufen, sonst kriegen wir nichts." Die SVE wird im heimischen Stadion ohne Druck auflaufen, da die Mannschaft als Aufsteiger durchaus über dem Soll liegt. "Elversberg war zu Beginn die Überraschung, weil sie überraschend Fußball spielten", verweist der 52-Jährige auf die Art und Weise, die bei den Saarländern für Spektakel sorgt. Doch zuletzt wurde der Code bereits entschlüsselt – und Köllner sieht den Gegner nicht immer sattelfest: "Wenn sie vorne viele Leute drin haben, dann müssen sie auch lange Wege nach hinten gehen. Da sind sie verwundbar." Darum wird es vor mindestens 1.200 mitgereisten Löwen-Fans darum gehen, dass 1860 hinten sicher stehen und trotzdem nach vorne spielen wird. Denn: "Wenn du dort gewinnen willst, dann können wir nicht unseren Bus parken." Obwohl der Löwen-Bus dieses Mal den Weg ganz sicher finden wird.