Köln im Sinkflug: "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis“
Für Viktoria Köln wird die Luft im Kampf um den Klassenerhalt dünner. Durch die dritte Niederlage in Folge mit 0:2 im Sechs-Punkte-Spiel beim Abstiegsrivalen 1. FC Magdeburg rutschen die Rheinländer in der Tabelle noch weiter ab und in noch bedrohlichere Nähe zur Gefahrenzone geraten.
"Es wird noch sehr schwierig“
"Für uns läuft es momentan sehr zäh und schleppend, nicht rund. Wir brauchen unbedingt ein Erfolgserlebnis“, beschrieb Kölns Trainer Pavel Dotchev auf der Pressekonferenz die unangenehme Lage seiner Mannschaft absolut treffend: "Es wird für uns noch sehr schwierig." Anders als noch als bei der vorangegangenen 1:3-Heimniederlage gegen den SV Meppen war der Deutsch-Bulgare mit dem Auftritt des Aufsteigers an der Elbe allerdings zufrieden. "Ich kann den Spielern keinen Vorwurf machen. Wir haben viel Aufwand betrieben. Die Einstellung war top“, erklärte Dotchev.
Gleichwohl empfand der Coach die siebte Auswärtsniederlage der Domstädter auch als eine Art Deja-vu: "Das Spiel hätte wieder einmal auch in unsere Richtung laufen können. Dann fällt aus dem Nichts das 1:0, das schon entscheidend war, und wieder sind wir diejenigen, die mit leeren Händen dastehen. Ein Punkt wäre für uns drin gewesen. Der hätte uns in unserer Situation zwar auch nicht viel mehr geholfen, aber wäre wichtig für die Moral gewesen, denn unsere Leistung stimmt, nur die Ergebnisse stimmen nicht."
Umso intensiver will Dotchev die Tage bis zum nächsten Spiel am Dienstag am heimischen Höhenberg gegen Aufstiegskandidat 1860 München nutzen. "Für uns wird bis zum Saisonende keine Aufgabe mehr leicht. Ich muss jetzt aber versuchen, die Mannschaft in kürzester Zeit aufzurichten.“
Ärger über Gelb-Sperre: "Niemanden beleidigt“
Schon vor der Abreise aus Magdeburg machte Dotchev die angestrebte Marschrichtung gegen die Löwen klar. "Wir haben die Kraft und auch die Qualität, um gegen eine Spitzenmannschaft wie München zu gewinnen und die Punkte, die wir wieder nicht geholt haben, in Köln zu behalten", erklärte der 54-Jährige. Seine Hoffnung unterstrich der ehemalige Profi auch im "Telekom"-Interview: "Irgendwann werden wir uns belohnen.“
Allerdings wird der Drittliga-Rekordtrainer sein Team gegen 1860 wegen seiner vierten gelben Karte nicht von der Bank aus führen können. Für die Verwarnung wegen lautstarker Reklamationen nach Magdeburgs Führungstor durch Marcel Costly (29.) hatte Dotchev allerdings nur wenig Verständnis: "Ich bin emotional und spiele mit meiner Mannschaft gegen den Abstieg. Es geht um sehr viel, ich habe niemanden beleidigt, und vorher war auch nichts. Da erwarte ich vom Schiedsrichter das Fingerspitzengefühl, dass er mich zuerst ermahnt und mir nicht direkt Gelb zeigt."