Köllner will "stark in der Birne" sein: 1860 München im Fernduell

In den letzten zwei Wochen hat 1860 München fünf Punkte auf Tabellenführer Dresden aufgeholt. Geht noch etwas für die Löwen im Aufstiegsrennen? Cheftrainer Michael Köllner will jedenfalls nicht als erstes an die Ergebnisse der Konkurrenz denken – sondern das eigene Spiel fokussieren. Die Herausforderung gegen Verl ist ohnehin groß genug.

"Das ist Käse"

Wenn das Spiel zwischen den Münchner Löwen und dem SC Verl am Samstag zu Ende geht, dann wird Michael Köllner nicht ins Interview stürmen, um sich über die Tabelle zu erkundigen – soviel versprach der 1860-Coach schon vor dem Duell mit den Ostwestfalen. Viel mehr stellte sich Köllner auf die herausfordernde Partie gegen den "besten Aufsteiger" ein: "Das wird für uns schon eine Herkulesaufgabe, die Überhand zu behalten. Wir wollen zuhause gewinnen und unsere Themen erledigen, keine Frage."

Denn nur, wenn 1860 seine Spiele gewinnt, lohnt sich der Blick auf die anderen Teams im Aufstiegskampf überhaupt. Köllners Botschaft war daher eindeutig: "Auf die Konkurrenz zu schauen, das ist Käse. Geh' selber raus auf den Platz, zeig' deinen besten Fußball, zeig' dein Herz auf dem Rasen. Dann hast du immer eine Chance." Und diese nutzte der TSV 1860 bislang, denn der Rückstand auf den dritten Rang konnten die Löwen bereits auf sechs Punkte verkürzen. Kann 1860 nochmal attackieren? "Wir haben aufgrund unserer Sympathie zehn Prozent Aufstiegschance bekommen. Die anderen sind mit 75 Prozent schon weit weg", so Michael Köllner scherzhaft über externe Beurteilungen.

Fragezeichen hinter Staude

Grundsätzlich war der 1860-Coach am Tag vor der Partie zu Scherzen aufgelegt, äußerte sich daher auch amüsiert zu gewissen Statistiken. Beispielsweise profitierte der SC Verl bislang am häufigsten von Eigentoren in der Liga. "Ich werde meinen Spielern morgen verbieten, dass sie ein Eigentor schießen. Das werde ich in meine Ansprache einbauen", lächelte der 51-Jährige die Bilanz weg. Andere Statistiken, wie zum Beispiel die Tabellenführung in der Auswärtstabelle, freuen den Münchner Coach auch: "Jede Rangliste, die du anführst, zeugt natürlich von Qualität und das wir unsere Dinge einfach gut machen."

Dass 1860 im Grünwalder Stadion allerdings keine schlechteren Spiele anbieten würde, das lag für Köllner ebenfalls auf der Hand. Ein taktisches Beispiel des Übungsleiters unterstrich, dass auch Verl den Löwen wieder alles abverlangen wird: "Ihr 4-3-3 mit zwei hohen Achtern ist schwer zu bespielen. Da stehen fünf Mann vorne, die spielst du in der Regel nicht mit vier eigenen Leuten aus. Das ist am Ende eine Frage der Balance." Vor allem, wenn den Sechzigern ein starker Eins-gegen-Eins-Spieler wie Keanu Staude fehlt – der Flügelspieler erlitt eine Prellung im Training und bleibt für die Partie fraglich.

Für Köllner war klar: "Wenn du Eins-gegen-Eins spielen willst, dann brauchst du eine starke, mentale Verfassung. Das gewinnst du nicht, wenn du zauderst, sondern, wenn du stark in der Birne bist. Darauf wird es auch ankommen." Dementsprechend wollen die Löwen ihr Matchglück auch gegen Verl wieder erzwingen.

   
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