Köllner nach Pokal-Coup: "In der Liga ein anderes Gesicht zeigen"

Der TSV 1860 München kann noch gewinnen – zumindest im Pokal. In der Liga warten die Löwen dagegen seit sieben Spielen auf ein Erfolgserlebnis, gleich sechs Partien endeten 1:1. Gegen den SC Freiburg II (Samstag, 14 Uhr) soll nun der Knoten platzen. 

"Haben sofort umgeschaltet"

Ob Burghausen oder Buchbach, ob Darmstadt oder Schalke – in den Pokal-Wettbewerben zeigten sich die Münchner Löwen in dieser Saison bislang makellos. Erstmals seit 2001/02 kamen die Sechzger im DFB-Pokal sogar weiter als der FC Bayern München. Bringt das nun die nötige Euphorie, um auch im Liga-Alltag mal wieder einen Erfolg zu feiern? "Wir haben sofort auf Freiburg II umgeschaltet", beteuerte Michael Köllner nach dem Pokal-Hit gegen Königsblau. "Entscheidend ist jetzt, was wir gegen Freiburg II machen!"

Abseits aller Pokal-Euphorie ist klar, dass die Münchner mittlerweile seit neun Wochen ohne Sieg dastehen. Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit droht ein Abstiegsplatz, sollte der TSV daran nicht schnell etwas ändern. Mindestens den direkten Tabellennachbarn aus Freiburg würde Köllner gerne hinter sich lassen. "Natürlich wollen wir mit einem Sieg an ihnen vorbeiziehen", gab der 51-Jährige vor. Die Voraussetzungen sind eindeutig: "Wir brauchen eine seriöse Vorbereitung, müssen in der Liga ein anderes Gesicht zeigen, nicht leistungstechnisch, sondern vom Ergebnis her."

Köllner bittet Fans um Geduld

Zunächst einmal muss Köllner den Kader jedoch umstellen. Neben Keanu Staude (Aufbautraining) werden auch Richard Neudecker (Aufbautraining nach Corona-Infektion) und Phillipp Steinhart (muskuläre Probleme) fehlen. "Er ist ein absoluter Basisspieler für mich, eigentlich unverzichtbar. Seinen Ausfall müssen wir als Mannschaft kompensieren", ärgerte sich Köllner vor allem über das Fehlen des Linksverteidigers. Anders sieht es auf der rechten Abwehrseite aus, wo Yannick Deichmann rechtzeitig wieder einsatzbereit sein wird. Auch für Marius Willsch stehen die ersten Einsatzminuten in der Liga in Aussicht, nachdem er gegen Schalke sein Comeback gefeiert hatte.

Um die Trendwende zu erzwingen, da war sich Köllner sicher, braucht es auch die Fans. Im Grünwalder Stadion werden durch das Pokalergebnis wieder große Erwartungen geweckt. "Die Fans haben gegen Schalke einen Riesensupport geliefert, dürfen aber nicht enttäuscht sein, wenn wir gegen Freiburg in den ersten 20 Minuten kein Tor schießen", bat Köllner innerhalb des Spiels um Geduld. Denn die Lage der Liga ist weiterhin ernst: "Alle müssen über die gesamten 90 Minuten alles versuchen und geben – notfalls gewinnen wir das Spiel mit 1:0." Das wäre für die Löwen jedenfalls eine Erleichterung, denn angesichts von sechs 1:1-Unentschieden in den letzten sieben Spielen wäre eine Partie ohne Gegentreffer in der Liga wieder wünschenswert. Kurios: Dreimal glich 1860 in diesen Begegnungen einen Rückstand aus, dreimal verspielten sie eine Führung. So scheint auch jetzt wieder alles offen auf Giesings Höhen.

   

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