Köllner: Fans sollen 1860 im Pokalfight "brutal antreiben"
Mit dem Duell gegen Zweitligist Darmstadt 98 eröffnet der TSV 1860 München am Freitagabend (20:45 Uhr) den diesjährigen DFB-Pokal. Dabei gehen die Löwen mit Selbstbewusstsein in die Partie, denn als Drittliga-Favorit legte die Elf von Michael Köllner einen soliden Saisonstart hin. Die Lilien dagegen hatten mit mehreren Problem, allen voran der Corona-Pandemie, zu kämpfen.
"Keine unlösbare Aufgabe"
Gegen Regensburg (0:2) konnte der SV Darmstadt 98 nur 16 Feldspieler aufbieten, in Karlsruhe (0:3) sah das Bild nur leicht verbessert aus. In München weiß jeder, dass der kommende Gegner trotz Klassenunterschied derzeit wohl nicht der unschlagbare Favorit sein wird. "Pokal, Abendspiel, Flutlicht im Sechzger-Stadion: Da kann man sich ausmalen, dass es ein toller Abend wird. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen", eröffnete 1860-Coach Michael Köllner die Pressekonferenz vor dem Pokalspiel am Freitagabend. Aber auch der Oberpfälzer weiß: "Es ist eine schwere, aber keine unlösbare Aufgabe."
Unabhängig von der angespannten Situation, die das Infektionsgeschehen mit dem Coronavirus in Darmstadt hinterlassen hat, sind die Lilien noch auf der Suche nach Stabilität. "Seit dem Abgang von Serdar Dursun sind sie auf der Suche nach einem Torjäger", beobachtete Köllner das Geschehen am Böllenfalltor. Dem Löwen-Dompteur ist bewusst, was der kommende Gegner in der vergangenen Saison geleistet hat, insbesondere in der Rückrunde – dort war der SVD das drittbeste Team. "Einige hatten sie als Geheimfavorit für den Aufstieg auf dem Zettel", mahnte Köllner daher zur Vorsicht.
1860 gilt wieder als Favorit
Ziemlich genau 4.158 Zuschauer dürfen am Freitagabend die Sechziger dabei unterstützen, um das Pokalspiel zu einem Duell auf Augenhöhe zu formen. "Für die möchten wir besondere Momente kreieren und mit einer guten Leistung was zurückgeben. Ohne die Unterstützung in Wiesbaden hätten wir dort nichts geholt", verwies Köllner auf sein Vorhaben und auf die vergangene Begegnung, die im hessischen Land torlos zu Ende ging. Ein glückliches Unentschieden, wie mancher im Kreis der Löwen behauptet. Köllner versicherte daher: "Ich denke, dass wir die Fehler aus dem Wiesbaden-Spiel nicht wiederholen." Unter anderem könnte die Hereinnahme von Dennis Dressel in die Startelf mehr Stabilität im Spiel der Löwen bewirken – der zentrale Mittelfeldspieler war in diesem Sommer ausgerechnet von den Lilien umworben worden.
Eine andere Position, die in Fan-Kreisen derzeit zur Diskussion steht, ist der Posten zwischen den Pfosten. Nicht wenige befürworten einen Verbleib von Tom Kretzschmar nach dessen starken Leistungen – doch Marco Hiller wird zurückkehren. "Solche Diskussionen entstehen nur, wenn es einen berechtigten Anlass dafür gibt. Aber ich sehe das Gesamtpaket, und da ist Marco ein Stück weiter", wird Köllner auf seine bisherige Nummer eins vertrauen, die sich unter ihm "permanent weiterentwickelt hat". Der wichtigste Mann steht laut Chefcoach ohnehin neben dem Platz: "Ich hoffe, dass uns die Fans brutal antreiben. Das macht den Pokal, dass macht Sechzig München aus." Dann kann 1860 möglicherweise auch die Favoritenrolle ausfüllen, die ihnen – jetzt schon ligaübergreifend – wieder einmal seitens der Buchmacher zugetraut wird.