Klatschen für Braunschweig und Hansa, FWK an der Spitze

Befreiungsschlag für den 1. FC Kaiserslautern! Gegen Eintracht Braunschweig setzten sich die Roten Teufel am Dienstagabend deutlich mit 4:1 durch. Rostocks Aufstiegsambitionen erhielten derweil bei einer 1:4-Niederlage gegen Preußen Münster herbe Dämpfer. Auch die Würzburger Kickers konnten gegen den SV Meppen nicht glänzen, setzten sich aber trotzdem in letzter Sekunde mit 2:1 durch und übernehmen damit vorerst die Tabellenführung. Außerdem siegten die Sportfreunde Lotte mit 2:0 gegen Carl Zeiss Jena und die SG Sonnenhof Großaspach unterlag mit 0:2 bei Wehen Wiesbaden.

Braunschweig 1:4 Kaiserslautern: FCK gelingt Befreiungsschlag

Auf dem Papier eine Spitzenspiel, in der Dritten Liga ein Kellerduell. In der Partie zwischen den Absteigern ersehnten sich beide Teams den Befreiungsschlag, entsprechend nervös traten die Mannschaften in den Anfangsminuten auf. Sowohl Lauterns Wolfgang Hesl (3.), als auch Braunschweigs Marcel Engelhardt (6.) konnten die ersten Bälle auf ihren Kasten problemlos verarbeiten. Etwas überraschend dann die erste gefährliche Szene, als Christian Kühlwetter einen Einwurf annahm, um den Ball an der Linie des Sechszehners entlang zu führen – mit einem satten Schuss ins lange Toreck rechnete niemand, Traumtor! (11.). Einen Hoffnungsträger wie Kühlwetter suchte Braunschweig vergebens, der Youngster traf zum zweiten Mal im zweiten Spiel. Leandro Putaro schickte sich dennoch an, diese Rolle bei den Hausherren einzunehmen und gab den Ball auch vielversprechend in die Mitte zu Sturmpartner Philipp Hofmann. Freistehend kam Hofmann nicht zum Schuss, weil ihm der Ball im letzten Moment vom Fuß gegrätscht wurde (24.). Fortan stellte Kaiserslautern sämtliche Offensivbemühungen ein, die Braunschweiger kontrollierten die Partie und erspielten sich die Chancen. Die Belohnung folgte kurz vor der Pause, ein abgeblockter Ball von Fejzullahu landet bei Putaro, der Hesl aus spitzem Winkel keine Chance ließ (43.).

Der Treffer sollte der Anfang zur Trendwende sein, denn ohne Unterbrechung der Drangphase kamen die Braunschweiger Löwen aus der Kabine – bis zum Schock durch Malte Amundsen (55.)! Der Verteidiger schob den Ball in bester Stürmerposition am eigenen Keeper vorbei, war dabei nicht einmal von einem Lauterer bedrängt worden. Den erneuten Rückstand hatten die Hausherren noch nicht verdaut, da schlug auch Kühlwetter wieder zu. Thiele drang von Außen in den Strafraum ein, gab den Ball an den Youngster weiter und dieser erzielte den dritten Treffer der Roten Teufel per Dropkick (61.). Feuer entfachte dieser erneute Rückschlag nur noch bei den Fans, deren Unmut sich spürbar auf den Rängen ausbreitete. Von der Mannschaft kam keine Gegenwehr mehr, sodass sich im Gegenzug Timmy Thiele mit einem Hammer aus spitzem Winkel noch die Chance auf einen weiteren Treffer bot (70.). Deutlich machte es dann Christoph Hemlein, der bei einer Drei-gegen-zwei-Situation seinen Gegenspieler Fejzullahu mit einer einfachen Finte aussteigen ließ und unhaltbar zum 4:1-Endstand abzog (88.). Damit feierte Kaiserslautern den zweiten Saisonsieg und schiebt sich in der Tabelle auf Platz 10 vor. Braunschweig bleibt mit nur sieben Punkten Vorletzter.

Rostock 1:4 Münster: Herbe Pleite für Hansa-Kogge

Die Hansa-Kogge aus Rostock hatte noch keinen Wind in den Segeln, da reichte Rufat Dadashov schon seine Bewerbung zum Spieler des Spiels ein. Nach gerade einmal zwei Zeigerumdrehung schwamm die Rostocker Abwehr, als zuerst Martin Kobylanski eine abgefälschte Flanke zu Fabian Menig brachte. Dessen Schuss konnte Ionnis Gelios zwar noch abwehren, gegen den Nachschuss von Dadashov war der Keeper machtlos (2.). Eine weitere Flanke von Heidemann wurde erneut von einem Rostocker Fuß abgefälscht, wieder stand Dadashov goldrichtig und versetzte die Hanseaten ins Staunen – 2:0 nach sechs Minuten. Der Blitzstart genügte Münster und schnell wurde klar, dass die Gäste sich erst einmal zurückziehen würden. Dennoch war es Dadashov, der im weiteren Spielverlauf die einzigen Torchancen erhielt. Einmal wurde sein Schuss geblockt (20.), beim zweiten Versuch kam der Stürmer trotz langsamer Ballmitnahme zu einem Abschluss bei einer löchrigen Hansa-Abwehrreihe (22.). Erst nach rund einer halben Stunde konnte Rostock so etwas wie Gefahr erzeugen, eine Kombination von Biankadi, Soukou und Pepic wurde allerdings viel zu kompliziert zu Ende gespielt (31.). Ohne weitere Chance ging es in die Kabine, die Fans konnten mit der Leistung ihres Teams nicht einverstanden sein.

Nach dem Seitenwechsel versuchten die Gastgeber dieses Manko aufzuarbeiten und starteten druckvoll in die zweite Hälfte. Cebio Soukou, zuvor noch meist blass, avancierte zum Aktivposten. Zweimal gingen seine Schüsse knapp vorbei (49., 51.), dann wurde Rostock für die Offensivbemühungen in Form eines klaren Handelfmeters belohnt. Soukous Ausführung wurde wieder knapp, passte aber – 1:2 (61.)! Es hätte die Rostocker Aufholjagd werden können, wäre da nicht Rufat Dadashov gewesen. Der Stürmer, den die hanseatische Hintermannschaft nicht unter Kontrolle bekam, nutzte einen schlechten Klärungsversuch aus und stellte den alten Torabstand wieder her (65.). Rostock ergab sich daraufhin seinem Schicksal, das kurze Aufbäumen war im Keim erstickt worden. Gelios rettete seine Mannschaft bei einem Schuss von Pires vor einem höheren Rückstand (73.), dennoch liefen die Gastgeber in der Partie nur noch hinterher. Dass Münster auch noch andere treffsichere Spieler als Dadashov hatten, bewies Lucas Cueto in den Schlussminuten: Statt ein Foul und eine Notbremse zu ziehen, bleibt der junge Stürmer auf den Beinen und schob an Gelios vorbei (90.). Mit dem zweiten Sieg in Folge rückt Münster auf Platz fünf vor, Hansa rutscht auf Rang 13 ab und wartet nun seit drei Spielen auf einen Erfolg.

Würzburg 2:1 Meppen: In der Nachspielzeit an die Spitze

Ambitionierte Würzburger wurden gegen den Tabellenletzten aus Meppen früh geschockt: Nach einem Zuspiel von Max Kremer bekam Deniz Undav den Ball am ersten Pfosten, der sich mit dem Rücken zum Tor um Dave Gnaase herumtänzelte, um dem Keeper Leon Bätge anschließend die Kugel durch die Hosenträger zu Schieben (5.). Die Anfangsphase gehörte daraufhin den Gästen, die durch Granatowski (8.) und Kleinsorge (11.) beinahe erhöht hätten. Erst nach und nach fand Würzburg besser ins Spiel, allerdings hätte Marius Kleinsorge zwingend für die Meppener erhöhen müssen: Auf der Außenbahn zog der Stürmer in den Strafraum und zwang Bätge aus vierzehn Metern zur Glanzparade (26.). Glück für die Meppener, dass auch Dominic Baumann anschließend eine Hunderprozentige vergab, als er eine Flanke von Skarlatidis vom Elfmeterpunkt nur knapp per Kopf am Tor vorbeisetzte (36.). Ein Standard kurz vor der Pause sorgte dann doch noch für ausgeglichene Verhältnisse, der Ball landete nach einem Freistoß über Umwege bei Orhan Ademi, dessen abgefälschter Schuss unhaltbar für Meppens Domaschke einschlug (45.).

In der zweiten Hälfte entwickelte sich die Partie noch zäher, als sie es schon in den ersten 45 Minuten gewesen war. Zu langsame Spielzüge und mäßig ausgeführte Standardsituationen führten auf beiden Seiten dazu, dass in der Partie kein richtiger Spielfluss mehr aufkam. Mit Marco Komeda und Marius Kleinsorge verloren die Meppener dann auch innerhalb weniger Minuten zwei ihrer auffälligsten Spieler verletzungsbedingt (56., 60.). Die Gäste zogen sich weit zurück und überließen Würzburg das Feld, die daraus jedoch keinen Profit ziehen konnten. Kurz vor Schluss hätten sich die passiven Meppener dann auch noch bei einem Konter belohnen können: Granatowski, der eigentlich selbst in guter Schussposition stand, sah den noch besser postierten Undav, doch erneut war Leon Bätge mit einer Weltklasse-Parade zur Stelle (86.). Die Partie trudelte ihrem Ende entgegen, da schlug Würzburg doch noch zu: Dave Gnaase, der beim ersten Gegentreffer noch so schlecht aussah, bezwang Keeper Domaschke in allerletzer Sekunde mit einem Hammer aus knapp 25 Metern. Wahnsinn! In der Tabelle springen Kickers vorübergehend an die Spitze, während Meppen Letzter bleibt.

Wiesbaden 2:0 Großaspach: SVWW feiert dritten Sieg in Folge

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge wollte der SV Wehen Wiesbaden gegen die SG Sonnenhof nachlegen, tat sich zunächst aber schwer. Aus einer kompakt stehenden Defensive heraus agieren waren es die Gäste, die in der Anfangsphase die Nadelstiche setzten, ohne dabei gefährlich zu werden. Die erste Großchance der Partie verbuchte nach 20 Minuten der SVWW, als Marcel Titsch-Rivero eine Flanke an den Pfosten setzte. Diese Möglichkeit war wie ein Warnschuss, denn in der Folge kam Wiesbaden immer besser in die Partie. Nach 33 Minuten zog Alf Mintzel einen Querpass von Titsch-Rivero nur hauchdünn am Winkel vorbei, eine Zeigerumdrehung später bot sich Mrowca eine Kopfballchance, allerdings bekam er das Leder nicht auf das Tor. Danach wurde es nochmal auf der anderen Seite gefährlich: Baku hielt bei einer Flanke einfach mal den Fuß rein – da fehlte nicht viel. Zur Pause blieb es aber beim 0:0.

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Hausherren deutlich druckvoller und gingen nach 57 Minuten in Führung: Jeremias Lorch stand nach einer Ecke auf den zweiten Pfosten genau richtig und nickte zum 1:0 ein. Nur zwei Zeigerumdrehungen später hätte Daniel Kyereh beinahe auf 2:0 erhöht, SG-Keeper Kevin Broll kratzte den Schuss aber sehenswert aus dem Torwinkel. Wiesbaden gab in der Folge klar den Ton an, während Großaspach keine Ideen hatte. Erst mit einem Freistoß näherten sich die Gäste nach 77 Minuten nochmal an, Kolke konnte das Leder aber zur Seite parieren. Kurz danach machten die Hausherren alles klar: Daniel Kyereh legte uneigennützig auf Manuel Schäffler ab, der vor dem leeren Tor nur noch einschieben musste und den dritten Sieg in Folge damit perfekt machte (86.). Tabellenplatz acht ist die Folge, Großaspach fällt auf den 16. Rang zurück.

Lotte 2:0 Jena: Aufwärtstrend der Sportfreunde hält weiter an

Die unter Neu-Trainer Nils Drube noch ungeschlagenen Sportfreunden legten im heimischen Frimo Stadion selbstbewusst los und gingen bereits nach zwölf Minuten in Führung: Nach einem Einwurf von Jena eroberte Schulze den Ball, legte ihn auf Chato ab, der Jonas Hofmann mit einer Flanke fand. Der 21-Jährige musste dann nur noch den Fuß reinhalten und vollendete den Konter damit mustergültig. Das 1:0 gab den Westfalen sichtlich Auftrieb, nur vier Minuten später verhinderte FCC-Keeper Jo Coppens mit einer Glanzparade beim Schuss von Oesterhelweg das 2:0 aus Sicht der Hausherren. Während von Jena wenig zu sahen war, gaben die Sportfreunde den Ton an und hatten nach 33 Minuten eine weitere Chance – erneut war Coppens gefordert, dieses Mal musste er eine scharfe Flanke abfangen. Kurz vor der Pause vergaben Wegkamp und Oesterhelweg (41.) eine Doppelchance, sodass er mit der knappen, aber verdienten Führung der Hausherren in die Pause ging.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit wechselte FCC-Trainer Mark Zimmermann gleich dreimal – ein deutliches Zeichen, dass er mit der Leistung seiner Mannschaft überhaupt nicht einverstanden war. In der Kabine schien er indes die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nach 53 Minuten bot sich den Gästen eine Dreifachchance auf den Ausgleich: Erst traf Stenzel den Pfosten, dann wurde sein Nachschuss geblockt, ehe Wolfram mit der Hacke an Kroll scheiterte. Jena war nun da und zeigte sich stark verbessert, nach 61 Minuten musste Kroll einen abgefälschten Distanzschuss aus der zweiten Reihe entschärfen. Nur wenig später stand der Schlussmann der Sportfreunde ein weiteres Mal im Fokus: Wolfram war bereits frei durch, zögerte aber zu lange und blieb an Kroll hängen. Der Ausgleich lag nun in der Luft, doch mitten in der Drangphase schlug Lotte eiskalt zu und erhöhte durch Maximilian Oesterhelweg, der einen blitzsauberen Konter im Tor vollendete, auf 2:0 (74.). Die Entscheidung? Ja! Jena konnte in der Folge keine Nadelstiche mehr setzen und wartet nun seit vier Partien auf einen Sieg. Die Sportfreunde Lotte feierten indes den dritten Sieg im vierten Spiel unter Drube, verlassen die Abstiegsplätze und sind nun Zwölfter.

 

   

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