KFC Uerdingen: Heinemann peilt neun Siege an
Seit Samstag steht beim KFC Uerdingen mit Frank Heinemann nach Stefan Krämer und Norbert Meier bereits der dritte Trainer in dieser Saison an der Seitenlinie. In einem Interview mit der "Rheinischen Post" spricht der gebürtige Bochumer über seinen Spitznamen, Erfahrungen und Ziele.
"Ich hätte es gerne anders gehabt"
Norbert Meier musste nach sieben sieglosen Spielen gehen, sein langjähriger Co-Trainer Frank Heinemann übernimmt künftig das Ruder des KFC Uerdingen – vorerst bis zum Saisonende. "Wissen Sie, ich hätte es gerne anders gehabt", erklärt der neue Cheftrainer in einem Interview mit der "Rheinischen Post" und bedauert, dass Meiers Amtszeit in Krefeld nach nur 40 Tagen wieder vorbei war. Für die Spieler sei er dagegen über Nacht "jetzt nicht der Herr Heinemann geworden", das Team dürfe seinen bisherigen "Co" auch weiterhin duzen.
Seinen Spitznamen "Funny" möchte er dagegen nicht so oft auf dem Platz hören, wenngleich er damit kein Problem hat. Den Namen erhielt Heinemann nämlich ausgerechnet von KFC-Urgestein Frank Kirchhoff, mit dem der heutige KFC-Cheftrainer gemeinsam die Schulbank drückte. "Ich bin kein Clown, kein Pfanniknödel oder funny-Chip", berichtet Heinemann mit einem Schmunzeln, denn im Grunde sei er ein ernster Typ.
Heinemann peilt neun Siege an
Das könnte dem KFC Uerdingen gerade recht kommen, denn die Lage ist nach sieben sieglosen Spielen und der schlechtesten Rückrundenbilanz aller Drittliga-Teams nicht rosig. Den angepeilten Durchmarsch werden die Krefelder ad acta gelegt haben, Heinemann soll bis zum Saisonende das Beste herausholen. "Wir wollen Fußball spielen. Aber, und das ist genauso wichtig, will ich, dass hart gearbeitet wird. Ich weiß, wovon ich da rede. Ich selbst war nicht mit der filigranen Technik eines Franz Beckenbauer gesegnet, musste mir sehr vieles für meine Bundesliga-Karriere hart erarbeiten", spricht der 54-Jährige aus Erfahrung von Grundtugenden des Fußballs, die dem KFC zuletzt abhanden gekommen sind.
Die Übernahme des Co-Trainers als künftiger Chefcoach kam für die Mannschaft nicht überraschend, so Heinemann. "Im Zeitalter der sozialen Netzwerke war das für die meisten schon keine Neuigkeit mehr. Und dann haben wir ja auch viele erfahrene Spieler im Kader, die solche Situationen schon mehrfach erlebt haben", berichtet Heinemann von seinem ersten Eindruck aus der Kabine. Was er sich deshalb nun von seiner Mannschaft erhofft? "Ganz einfach: Neun Siege in den neun noch anstehenden Ligaspielen", zeigt sich der neue Mann kämpferisch. Schon am Samstag (14 Uhr) kann der Coach seinen Worten Taten folgen lassen – beim Auswärtsspiel in Jena.